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Jahresbericht 1930 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Die Erwerbungen von 1930 dienten dem weitern Ausbau der stofflichen Gruppen, in
welche die Bibliothek sich gliedert, vorerst in Form von Fortsetzungen bereits vorhandener
Werke; zu dem allgemeinen Künstlerlexikon von Thieme-Becker und dem Biographical
Dictionary of Medallists von Forrer erschienen die Bände XXIV und VIII, die allgemeine
Kunstgeschichte von Andre Michel erhielt ihren Abschluß mit dem Registerband, zu der
im Vorjahr abgeschlossenen Sammlung Geisberg „Der deutsche Einblattholzschnitt“ folgte
ein allerletzter Nachtrag in Form einer mit den verkleinerten Wiedergaben aller Abbildungen
ausgestatteten Gesamtübersicht, zum Burgerschen Handbuch der Kunstwissenschaft ein
Band über die Malerei des Barockzeitalters in Frankreich und Spanien, zur Propyläen-
kunstgeschichte der bisher noch fehlende Band II über die Kunst des alten Orients, ein
zweiter Band ebenfalls zu den „Peintres francais du XVHI® siecle“ von L. Dimier.
In drei einstweilen vorliegenden Teilen wurde erworben Grousset „Les civilisations
de l’Orient“. Weitere zusammenfassende Werke über bestimmte Gebiete der Kunstgeschichte
stellen dar: Schäfer „Von ägyptischer Kunst“ 3. Auflage, Evers „Staat aus dem Stein“,
ägyptische Plastik Band I und II, Curtius „Die Wandmalereien Pompejis“, Kömstedt „Vor-
mittelalterliche Malerei“, Kautzsch „Romanische Kirchen im Elsaß“, Lasteyrie-Aubert „L’archi-
tecture religieuse en Frange a l’6&poque gotique“, Hell „Der Engelspfeiler im Straßburger
Münster“, Hentschel „Sächsische Plastik um 1500“, Schweinfurth „Geschichte der russischen
Malerei im Mittelalter“, Weigelt „Die sienesische Malerei des 14. Jahrhunderts“, Kris „Meister
und Meisterwerke der Steinschneidekunst in der italienischen Renaissance“, Oehquist
„Neuere bildende Kunst in Finnland“. Die Reihe der Einzeldarstellungen von Künstlern
enthält die Bände: Weinberger «Wolfgang Huber» (aus der Folge Die deutschen Meister),
Stein <«Holbein», Gronau «Giovanni Bellini» und Valentiner «Pieter de Hooch» (Klassiker
der Kunst), Zahn «Garavaggio», Gundersheimer «Matthäus Günther», Grappe «Fragonard»,
Hardenberg-Schilling «Karl Philippe Fohr», Stuttmann «Johann H. Ramberg», Fosca
«Corot», Flament <«Manets Leben», Posse «Sterl», Simon «Max Beckmann», und aus den
dänischen «Kleinen Kunstbüchern» die Hefte über die Maler Eckersberg, Hammershöi
und Köbbe. Ueber sich selber und ihre Zeit schreiben als Künstler M. de Vlamink in
«Gefahr Voraus» und die überragende Gestalt von Wilhelm Bode in den zwei Bänden
«Mein Leben».
Die Abteilung über mittelalterliche Buchmalerei wurde erweitert durch Freyhan
«Willehalm-Codex», Leroquais «Le Breviaire de Philippe le Bon», Bayot «L/’estrif de for-
tune et de vertu». Als Ergänzung des Geisbergschen «Einblattholzschnitt» wurde die Sub-
skription auf das Sammelwerk des gleichen Forschers «Die deutsche Buchillustration in der
ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts» beschlossen; ein Denkmal der Buchillustration des
15. Jahrhunderts reproduziert E. Kloss im niederländischen Speculum humanae salvationis.
Neue Reproduktionswerke über Zeichnungen sind: Hill «Dessins de Pisanello», Baix und
Canton «Museo del Prado, Goya, Cien dibujos ineditos», Friedländer «Meisterzeichnungen
aus der Sammlung Franz Königs Haarlem». Kunstwerke in entlegenen Sammlungen
erschliessen: Valentiner «Das unbekannte Meisterwerk» und Longhi-Mayer «Cli antichi pit-
tori spagnoli della collezione Contini-Bonacossi>». Mit Museumsbesitz beschäftigen sich:
Demmler «Die Bildwerke des deutschen Museums Berlin» III und IV, Friedländer «Staat-
liche Museen zu Berlin, Die niederländischen Meister»; mit allgemeinen Museumsfragen
das Schrammsche Jahrbuch der Deutschen Museen und die neue Berliner Zeitschrift
<Museum der Gegenwart».