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Jahresbericht 1931 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Ausstellung
Mit grösseren Kollektionen erschienen in den Ausstellungen des Berichtsjahres
die vierzehn Schweizer Maler H. Altherr, A. Christoffel, I. Epper, W. Gimmi, H. Huber,
R. Lackerbauer, W. L. Lehmann, F. Pauli, J. Ritzmann, C. Roesch, E. Stiefel, A. Jakob
Welti, V. Hugo Wiesmann, F. Zbinden; neben ihnen die Ausländer Raoul Dufy, W. Kan-
dinsky, M. Oppenheimer, E. Nolde, J. Pascin, O0. Schlemmer, R. Seewald. Die Sommer-
ausstellung «Plastik» wurde schon mit Jahresbeginn durch eine Reihe von Einsendungen
von Bildhauern vorbereitet, es folgten sich grössere und kleinere Kollektionen von
Hedwig Braus, Alice Guggenheim, A. Huggler, M. Martin, O. Münch, M. Sarki, Ida
Schaer-Krause, M. Soldenhoff, A. Suter, H. von Matt, R. Wening und G. Kolbe. Nach
einer Sommerausstellung von gegen hundert Blättern, überwiegend Zeichnungen und
Aquarelle, machte das «Graphische Kabinett» im Dezember den Versuch mit
einer «Weihnachtsausstellung» von Druckgraphik und Aquarellen zu ermässigten Preisen;
zwölf Künstler brachten 135 Blätter, von denen nicht nur die verkauften Radierungen
und Lithographien durch weitere Drucke, sondern auch die Aquarelle und Zeichnungen
durch ähnliche Blätter ersetzt wurden. Es kamen in der Art nicht weniger als 222 Ver-
käufe im Betrage von Fr. 4198 zustande. Im Dezember nahm ausserdem eine Zürcher
Bildnisausstellun gg mit 125 Skulpturen, Gemälden und graphischen Arbeiten noch
einmal Bezug auf die seit der ersten derartigen Ausstellung im Jahr 1920 im Zürcher
Kunsthaus eingerichtete Vermittlungsstelle für Bildnisaufträge.
Die nach Anlage und Wirkung am weitesten ausgreifende Ausstellung nicht nur des
Berichtsjahres, sondern vielleicht der letzten fünfzehn Jahren seit der Hodler-Ausstellung
von 1917, der Ausstellung der schweizerischen und oberdeutschen Tafelbilder des 15. und
L6. Jahrhunderts von 1921, der Internationalen Ausstellung von 1925, war die Aus-
stellung «Plastik« mit 209 Skulpturen von 74 Künstlern. Sie brachte ausgewählte
Werke der führenden europäischen Meister, aber auch von bisher weniger bekannten
Persönlichkeiten aus entlegeneren Ländern wie England, Skandinavien, Finnland, Polen.
Das Besondere war, dass über fünfzig Arbeiten ihrer Bestimmung gemäss im Freien, und
zwar nicht in einem engen Ausstellungspark, sondern räumlich ganz unabhängig vom
Kunsthaus auf geeigneten Plätzen der Stadt Zürich aufgestellt werden konnten. Im Vor-
wort dieses Berichtes ist auf das bisher beispiellose Entgegenkommen der städtischen Be-
hörden hingewiesen, das die Verwirklichung einer eigentlich nur natürlichen und nahe-
liegenden Idee in grossem Umfang erlaubte. In den fünf «Ausstellungsbezirken» Garten
Kunsthaus und alte Kantonsschule, Anlagen Zürichhorn - Hafen Riesbach - Klausstrasse,
Utoquai, Bürkliplatz - Alpenquai - Alfred Escherplatz, Mythenquai - Hafen Enge - Belvoir-
park - Strandbad standen in lockerer, ungezwungener Verteilung Bronzen, Steinfiguren,
Terrakotten — nur einige ganz grosse Gruppen und Figuren, die im Originalmaterial nicht
zu transportieren gewesen wären, auch in Gips — von E. Bick und H. Hubacher Zürich,
M. Sarki Genf, H. Haller Zürich, W. Aaltonen Helsingfors, E. Heller Paris, L. Jaggi Genf,