Volltext: Jahresbericht 1934 (1934)

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Jahresbericht 1934 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Sammlung 
Das Berichtsjahr zeigt von neuem, wie wichtig für den Ausbau der Sammlungen als 
Orientierung über die künstlerischen Persönlichkeiten und den Markt die unter dem 
gleichen Dach stattfindenden Ausstellungen sind. Wenn die grosse Plastikausstellung von 
L931 einen Ueberblick über die bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer und die Gelegen- 
heit zur Begründung einer kleinen Sammlung von prägnanten Werken bot, so wurde es 
jetzt möglich, unter dem unmittelbaren Eindruck der Gedächtnisausstellung Otto Meyer 
lie früher schon gesammelten neun Zeichnungen durch doppelt so viele ausgewählte 
Arbeiten des Künstlers zu ergänzen und gestattete die Ausstellung von Tafelbildern des 
15. und 16. Jahrhunderts, den eigenen Bestand an Werken aus diesem Bereich an neuen 
Masstäben zu werten und die Sammlung durch einige Tafeln von hohem Rang zu ver- 
bessern. 
Angekauft wurden nach sorgfältiger Erwägung und längeren Unterhandlungen mit 
dem Bruder des Künstlers sieben Arbeiten von Otto Meyer: die Komposition der im 
Kirchenraum sitzenden Andächtigen, ein vollständiges kleines Bild, Ausgang für das Glas- 
gemälde im Kirchgemeindehaus Wiedikon, dann ein Studienblatt für die farbige Anlage 
des Fensters und ein Teilstück, das einige Köpfe farbig und zeichnerisch auf die grosse 
Form gebracht nun streng geordnet in die Waben des Gestäbes einfügt; ein grösseres 
Oelbild, wenn auch nur Ausschnitt zu dem figurenreichen, als ganzes in kleinem Masstab 
ausgeführten Schulbild »Vorbereitung«; drei Aquarelle, ein stehender Knabenakt 
im Atelier, ein »Tagebuchblatt« mit Figur und ein Teilstück zur Komposition »AÄmpfung«. 
Ein Freund des Künstlers und des Kunsthauses liess sich bereit finden, zu einem Preis, 
der den Ankauf zu einer Schenkung machte, ein Farbstiftblatt zu einem zweiten Schulbild 
»Eintritt in ein Zimmer« der Sammlung zu überlassen. 
Unmittelbar vor Jahresschluss konnte aus eigenen Mitteln die dem Meister der Darm- 
städter Passion zugeteilte Tafel des Heiligen Onophrius, aus der Mitte des 15. Jahr- 
hunderts, erworben werden, mit der sich anfänglich die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde 
beschäftigt hatte. Weiter wurden im Lauf des Jahres angekauft das kleine Temperabild 
‚Einsiedler mit Engeln, Teufel und Tod« von Albert Welti, ein neues Oelbild »Jakob« von 
Fritz Pauli, eine Skulptur in Steinguss »Concretion humaine II« von Hans Arp; zwei dem 
Dietrich Meyer, 1572—1658, zugeschriebene Federzeichnungen; drei Frauenköpfe und eine 
Landschaftstudie in Aquarell zum Mosaik an den Walchebauten, sowie ein Selbstbildnis 
in Farbstift, von Paul Bodmer, drei Bildniszeichnungen Richard Kissling 1908, Hans Trog 
1918, und Selbstbildnis mit Buch 1918 von Ernst Würtenberger; drei Bildnisse von Johann 
Heinrich Füssli, die Lithographie von W. Brown und die beiden Kupferstiche von Evans 
nach Haughton und von Dean nach Harlow. 
Die wertvollen Schenkungen liegen zum grösseren Teil unmittelbar auf der Linie, 
die von jeher auch für die Ankäufe massgebend ist. Das Kabinet Otto Meyer wurde 
noch einmal um sechs Arbeiten bereichert, durch Herrn Paul Meyer um ein Ocelbild
	        
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