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Jahresbericht 1949 der Zürcher Kunstgesellschaft
Als «Zürcher Saal» wurde auf eine Anregung aus dem Kreis der zürcherischen Künstler-
schaft seit der Mitte des Jahres der Ausstellungsraum IX dem ausschließlichen Zweck der
Sichtbarmachung und des Verkaufes von kleineren Werkgruppen zürcherischer Maler,
Bildhauer und Graphiker in regelmäßigem Wechsel vorbehalten und diesem Zweck, soweit
immer möglich, dienstbar gemacht.
Die Gesamtzahl der ausgestellten Werke erreicht 2548 gegenüber 2264 im Vorjahr, der
Aussteller, ohne Einrechnung der lombardischen Ausstellung, 594 gegenüber 147.
Verkauft wurden in den Ausstellungen und im «Zürcher Saal» genau 100 Werke
im Betrag von Fr. 34 030, gegenüber 61 Werken zu Fr. 31 055 im Vorjahr; aus dem Lager
des Graphischen Kabinetts 19 Werke zu Fr. 1436, gegenüber 40 zu Fr. 2838, zuzüglich 6 zu
Fr. 210 aus dem Lager Albert Welti; im Berichtsjahr zusammen 119 Werke zu Fr. 35 466,
gegenüber 107 zu Fr. 34 103 im Vorjahr.
Diese Zahlen und Beträge beziehen sich noch einmal ausschließlich auf schweizerische
Kunst. Die über dem internationalen Geldverkehr lastenden Erschwerungen verboten Ver-
käufe sowohl in der Ausstellung «Kunst in Deutschland 1930—1949» wie in der Gedächtnis-
ausstellung Bonnard.
Haushalt
In der Betriebsrechnung 1949 ist der Ausgleich zwischen Einnahmen und Aus-
gaben wie immer nicht erreicht, obschon von privater Seite Fr. 35 000.— gespendet wur-
den. Auf der Einnahmenseite zeigen zwar fast alle Posten Erhöhungen, so der Anteil an
den Mitgliederbeiträgen um Fr. 4000.—., die Eintrittsgelder um Fr. 44000.—; Kataloge und
Photographien, sonst mit oft erheblichen Beträgen negativ, sind mit Fr. 5500.— positiv.
Das sonst ebenfalls mit Fr. 1000.— bis 1500.— negative Neujahrsblatt ist mit Fr. 24.— Ein-
nahmen -UVeberschuß immerhin ausgeglichen. Die Einnahmen aus Mietzinsen sind um
Fr. 1000.— höher, die Verkaufsprovisionen um Fr. 6000.—,. Bei den Ausgaben sind ungün-
stiger: Beleuchtung, Heizung, Reinigung um Fr. 1000.—, Besoldungen um Fr. 3500.—, Gar-
ten- und Gebäudeunterhalt um Fr. 2300.—, Unterhalt der Sammlung um Fr. 700.—; hin-
gegen entlastet: Bibliothek um Fr. 4000.—, Bürospesen Fr. 2000.—, Plakate und Inserate
Fr. 4000.—, Inventaranschaffungen Fr. 30 500.—, Ausstellungen und Transporte Fr. 27 500.—,
Vereinsauslagen Fr. 500.—, Versicherungen Fr. 24 000.—. Die Ausstellung «Kunstschätze der
Lombardei», die ohne Unterstützung durch die Stadt Zürich durchgeführt wurde, bean-
spruchte aber nicht nur die von Freunden des Kunsthauses überaus verdankenswert gespen-
deten Beiträge von insgesamt Fr. 35 000.—, sondern auch noch Fr. 65 000.— der Einnahmen
aus der Ausstellung.
Seit der Eröffnung des Kunsthauses Ende April 1910 haben die Jahreseinnahmen aus
Eintrittsgeldern 4mal Fr. 10 000.— bis 15 000.— ergeben, 12mal 15 000.— bis
20 000.—, 12mal 20 000.— bis 25 000.—, 2mal 25 000.— bis 30 000.—, 5mal 30 000.— bis
35 000.—, 2mal 35 000.— bis 40 000.— und mit Fr. 43 117.— ein einziges Mal, im Jahr der
Internationalen Ausstellung von 1925, mehr als Fr. 40 000.—. Höhere Einnahmen sind in den
Jahren, da für die Ausstellungen am Sonntagnachmittag der freie Eintritt galt, dem Kunst-
haus nie beschieden gewesen.