Die Werke des großen Plastikers erwiesen sich als so stark,
daß der Versuch gemacht wurde, sie in den Ausstellungsraum,
der zum erstenmal ohne alle Zwischenwände erschien, hinein-
zuordnen, so daß sie fast wie im Freien standen. Die Wirkung
war sehr stark, und Presse und Publikum waren davon sehr
beeindruckt. Es war verlockend, diese neue Möglichkeit des
Ausstellungsraumes auch bei der folgenden Ausstellung der
drei Zürcher Bildhauer zu erproben, bei der allerdings eine
bedeutend größere Zahl von Werken unterzubringen war.
Wenn man sagen darf, daß die Plastik die Probe des Frei-
raums durchaus bestand, so muß man vielleicht doch zugeben,
daß eine leichte Unterteilung des Raumes vorteilhafter ge-
gewesen wäre.
Da sich Gelegenheit bot, einen wichtigen Teil der bekann-
ten amerikanischen Sammlung David Thompson, Pittsburgh,
von Werken moderner Kunst zu zeigen, entschlossen wir uns,
diese Ausstellung in den Sammlungsräumen durchzuführen.
Die Sammlung enthält wichtige Werkgruppen von Picasso,
Juan Gris, Klee, Schwitters und andern. Und die Qualität
dieser Werke rechtfertigte wohl eine Ausstellung. Da der
Sammler die ausgestellten Werke zu verkaufen wünschte,
hegten wir die stille Hoffnung, daß das eine oder andere Werk
in Zürich bleiben könnte. Bis jetzt ist es allerdings nur ge-
lungen, einen frühen Torso von Alberto Giacometti für das
Kunsthaus zu sichern und ein weiteres Werk wenigstens zu
reservieren. Daß die Sammlung Thompson, wie sie gezeigt
wurde, schon verkäuflich und von einem Schweizer Händler
übernommen war — ohne diese Tatsache wäre eine Aus-
stellung nicht möglich gewesen —, gab Anlaß zu einer ge-
wissen Kritik, während die Ausstellung in Düsseldorf und im
Haag, wo sie anschließend zu sehen war, sehr gut aufgenom-
men wurde.
Die beiden letzten Ausstellungen des Jahres fielen zeitlich
fast ganz zusammen, was nicht beabsichtigt war, sondern sich
aus unerwarteten Verschiebungen im Ausstellungsprogramm
8