Zu einigen Neuerwerbungen
HENRI MATISSE,
RÜCKENAKTE> I—IV
K
Der im wörtlichen wie im übertragenen Sinn gewichtigste
Neueingang an Kunstwerken des 20. Jahrhunderts im Berichts-
jahr ist ein plastisches Werk des Malers Henri Matisse, näm-
lich die Folge der vier in einem Zeitraum von rund zwanzig
Jahren entstandenen «Rückenakte».! Der Ankauf dieses wich-
tigsten Schaffenszeugnisses des Plastikers Matisse, dessen
(Euvre 1959 erstmals in seinem Gesamtbestand eine Ausstellung
im Kunsthaus Zürich vor Augen geführt hatte*, wurde ermög-
licht durch namhafte Beiträge von seiten des Kantons Zürich
und der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde. Die Sammlung des
Kunsthauses, die bisher nur ein einziges Werk von Matisse
ihr eigen nennen konnte, nämlich das «Bildnis Margot» aus
der fauvistischen Epoche des Künstlers, gelangt dadurch in
den Besitz des plastischen Hauptwerkes von Matisse, In voll-
ständiger Form befindet es sich außerdem nur noch, was die
öffentlichen Museen Europas betrifft, in der Tate Gallery
London,
Die Tätigkeit von Henri Matisse als Plastiker entspringt
nicht lediglich einer beliebigen Laune. Der Umstand, daß da
ein Künstler, der seiner primären Berufung und Begabung
nach Maler war, ein plastisches (Euvre von 68 Nummern
geschaffen hat, läßt erkennen: es muß sich um ein wesent-
liches Anliegen handeln, das in dieser Produktion zum Aus-
Bronze, Reliefs von je 190X112 cm. Entstehungsjahre: I 1909; II 1913;
HI 1916/17; IV 1930.
* Henri Matisse, Das plastische Werk, 14. Juli bis 12. August 1959.
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