Volltext: Jahresbericht 1961 (1961)

AUSSTELLUNGEN 
Auch dieses Jahr hielt die Durchführung eines großen Aus- 
stellungsprogrammes das Personal des Kunsthauses in Atem. 
Wenn die Besucherzahl des Kunsthauses höher war als in den 
Vorjahren, so ist das fast ausschließlich den Ausstellungen zu 
verdanken. Daß diese einem Bedürfnis der heutigen Zeit ent- 
sprechen, ist bereits ein Gemeinplatz, und wenn wir bedenken, 
wie viel Genuß und Erkenntnis wir selber den von andern ver- 
anstalteten Ausstellungen — im vergangenen Jahr etwa der 
Mantegna-Ausstellung in Mantua — verdanken, so wäre es 
unrecht, über der Ausstellungsfreudigkeit unserer Zeit den 
Stab zu brechen. Auch ist — um pro domo zu sprechen — in 
den Ausstellungen einem armen Museum wie dem unsern 
ein Mittel in die Hand gegeben, lebendig im Dienste der 
Oeffentlichkeit zu wirken und sich so vor dem Versinken in 
unfruchtbare Vergessenheit zu bewahren. Unsere stille Sym- 
pathie gehört aber auch dem Betrachter, der als Einzelgänger 
geheimeren Anrufen folgt als Ausstellungsberichten und in 
der Dauersammlung in stiller Anschauung mit den Werken 
seiner Wahl Zwiesprache hält. Wir bedauern, daß der Besuch 
der Sammlung nicht stärker ist, und es ist ernstlich zu prüfen, 
ob nicht Mittel und Wege gefunden werden können, um auch 
die Sammlung in vermehrtem Maße zu erschließen. 
Die Zusammenstellung eines Ausstellungsprogrammes ist 
nicht ganz einfach, heißt es doch Wahl und Zufall in Ein- 
klang zu bringen: günstige Gelegenheit beim Schopf zu er- 
greifen und Gewolltes von langer Hand vorzubereiten, ela- 
stisch zu sein in der Improvisation, zäh in der Ueberwindung 
von Schwierigkeiten und Widerständen, beharrlich in der 
Vorbereitung und leichthändig in der Ausführung. 
Dem Museum einer Stadt und eines Landes, die über 
keine universalen Museen im Sinne der Großmuseen der 
Weltstädte verfügen, ist — wie uns scheinen will — auf- 
getragen, den Bedürfnissen aller künstlerisch interessierten 
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