außer-psychologisch und sogar außer-symbolisch, weil sie das
Leben nicht mehr deuten will, weil sie nur die Kraft der Exi-
stenz, das Dasein als solches ungebrochen und unabgeleitet
geben will.»
Von Alberto Giacometti haben zwei frühe Gemälde —
Porträts seines Vaters Giovanni Giacometti — und, als beson-
ders markantes Werk, die Bronze «La foret» Eingang in die
Sammlung gefunden. Sie runden den vorhandenen Bestand an
Arbeitszeugnissen des Künstlers im Kunsthaus aufs glück-
lichste ab. Das gilt namentlich für die Plastik, die eine emp-
findliche Lücke schließt. Denn bisher verfügte das Kunsthaus
über keine Gruppenkomposition. «La foret» aber, entstanden
1950, vertritt gerade diese im Schaffen Alberto Giacomettis so
bedeutsame Gestaltungsform in beispielhafter Weise.
Sieben überlängte Figuren, fünf größere und zwei kleinere,
bevölkern in völliger statischer Ruhe, mit geschlossenen Bei-
nen, angepreßten Armen, sehr kleinen Köpfen und mächtigen,
den Stand unverrückbar fixierenden Klumpfüßen, eine recht-
eckige Bronzeplatte, die auf vier pfostenartigen kurzen Trä-
gern ruht und die, als wäre sie der Einwirkung lastenden Ge-
wichts unterworfen, leicht durchgebogen erscheint. Zu diesen
sieben Figuren gesellt sich als weitere Figuration in der Nähe
der rechten hinteren Ecke — betrachtet man die Komposition
von der Hauptansicht her, die durch die Wendung der Statuet-
ten in einer Richtung, trotz einigen Schrägstellungen, eindeu-
tig festgelegt ist — die Büste eines Mannes. Sie hebt sich
brüsk, ohne Uebergang, von der Fläche der Standplatte ab;
ihr Haupt mit seinem düster visionären, beseelten Gesicht
ruht auf dünnem Stengelhals.
) Bronze, 57 X 46 X 58 cm; vgl. J. Dupin, Alberto Giacometti, Paris 1963, S. 257,
Kat. der Giacometti-Ausstellung Kunsthaus Zürich, Dez. 1962/Jan. 1963, Nr. 40,
Abb. 11. Zu den bereits vorhandenen Werken: Jahresberichte 1958, S.36f.,
1960, S. 47£.