der Sammlung vor aller Augen ist, und so ist es vielleicht gut,
auch einmal darauf hinzuweisen, was an weniger spektakulä-
rer Arbeit geleistet wird. Manches davon ergibt sich aus den
Aufstellungen dieses Jahresberichts, etwa aus der langen Liste
der Ausleihungen nach auswärts, die nicht nur das Büro in
Bewegung setzen, sondern. auch die packenden Handwerker,
die ohnehin durch den Ausstellungsbetrieb und den Hausdienst
sehr stark in Anspruch genommen sind; ebenso durch die Ver-
anstaltungen, die im Saal des Kunsthauses an den Abenden
stattfinden. Die Ausleihungen bedingen auch stetiges Um-
hängen in der Sammlung, was zwar dem Direktor und viel-
leicht manchem Besucher, der sonst nicht gezeigte Werke sieht,
Freude macht, aber ebenfalls zu einer weiteren Beanspruchung
des Personals führt. Ein Weiteres ist die Betreuung der Kunst-
werke, worüber im Abschnitt über die Sammlung mehr gesagt
werden soll. Das ohnehin sehr knappe Büropersonal wird neben
seiner äußerst starken Beanspruchung durch den Mitglieder-
dienst und durch Telephon und mündliche Auskünfte in Atem
gehalten. Die Beurteilung und Schätzung von Kunstwerken
für Mitglieder, Behörden und Private beansprucht einen
guten Teil der Zeit des wissenschaftlichen Personals. Ebenso
die Einordnung der eingehenden Kataloge und Schriften, steht
das Kunsthaus doch mit zahlreichen Museen und Instituten
des In- und Auslandes in regem Austauschverkehr.
Der Verkehr mit den Kollegen des In- und Auslandes
beschränkt sich in erfreulich vielen Fällen nicht auf Schrif-
tenaustausch, sondern kann auch anläßlich von Besuchen
durch das fördernde Gespräch gepflegt werden. Wie denn
überhaupt das Empfangen von Besuchen, so interessant und
anregend es oft ist, einen beachtlichen Teil der Zeit des Direk-
tors in Anspruch nimmt. Daß zum Alltag eines Museums-
leiters auch der Besuch von Galerien und Ausstellungen ge-
hört, ist selbstverständlich, nur bleibt bei den bestehenden
Personalverhältnissen die Zeit dafür relativ knapp bemessen.