Volltext: Jahresbericht 1964 (1964)

AUSSTELLUNGEN 
Wenn man die Besucherzahl mit dem Erfolg und der Wir- 
kung einer Ausstellung gleichsetzt — worüber man allerdings 
diskutieren könnte —, scheint das Ausstellungsprogramm des 
Jahres Anklang gefunden zu haben. Was sich vielleicht auch 
daraus erklärt, daß eine größere Anzahl Ausstellungen älterer 
und damit bereits eingeordneter Kunst gewidmet war. Es wird 
aber je länger je schwieriger, ein erfreuliches Ausstellungs- 
programm zu verwirklichen. Sehr viele Ausstellungen, wie 
beispielsweise die C6zanne-Ausstellung 1956, die Ausstellung 
holländischer Kunst des 17. Jahrhunderts 1953, um nur zwei 
zu nennen, wären heute nicht mehr möglich. Einmal, weil die 
Hauptwerke nicht mehr ausgeliehen werden, aber auch, weil 
die Versicherungswerte so hoch sind, daß sie die finanziellen 
Möglichkeiten eines Museums übersteigen. Dies ist der Grund, 
warum größere Ausstellungen nur noch von mehreren Institu- 
ten gemeinsam veranstaltet werden können, wie zum Beispiel 
bei der Mir6-Ausstellung des Berichtsjahres, wo das Kunsthaus 
und die Tate Gallery zusammenarbeiteten. Wir wissen, daß 
dieses Vorgehen von gewissen Kreisen als Bequemlichkeit aus- 
gelegt wird, selbst dann, wenn die Initiative und ein großer 
Teil der Vorbereitungsarbeiten und Risiken ganz eindeutig von 
uns ausgegangen sind wie im Fall der Ausstellung des italieni- 
schen Stillebens. 
Ueber den Erfolg der Ausstellung koptischer Kunst wurde 
im letzten Jahresbericht bereits referiert. Sie gehörte zu jenen 
Ausstellungen, die nicht nur eine große Zahl von Besuchern 
anzogen, sondern auch eine starke Nachwirkung haben, was 
nicht immer zusammengehen muß. Eine ähnliche Wirkung 
hatte auch die Ausstellung der Landschaften aus der Reife und 
Spätzeit von Ferdinand Hodler. 
Das Interesse, das sie fand, zeigt, daß Hodler nicht nur 
nicht vergessen ist, sondern daß er neu gesehen wird und 
stärkere Schätzung findet als noch vor einem J ahrzehnt. Die
	        
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