suppression de tout melange sali, par l’'remploi exclusif du
melange optique des couleurs pures, par une division metho-
dique et l’observation de la theorie scientifique des couleurs,
il (le neo-impressionisme) garantit un maximum de lumino-
site, de coloration et d’harmonie, qui n’avait pas encore ete
atteint.> Diese Einsichten liegen van de Veldes Gemälde
«Strand von Blankenberghe>» zugrunde. Die Bildfläche ist
bedeckt von einem dichten Punktsystem aus reinen, unver-
mischten Farben — von den relativen Dunkelwerten der
Grüntupfen an der Bretterwand rechts bis zu den Hellwerten
der schimmernden, lichten Sandebene durchmessen sie alle
prismatischen Zwischenstufen, doch so, daß sie sich erst im
Auge des Betrachters mischen: Farbe und Licht, Pigment-
farbe und Spektralfarbe ergänzen sich komplementär, sind
ein und dasselbe. Die Wirkung, die resultiert, ist von un-
erhörter Eindringlichkeit; alles Einzelne und Vereinzelte, die
Häuser, die fern am Horizont gegen das Meer hin promenie-
renden Figuren, die Strandhütte rechts, der von ihr erzeugte
Schattenschlag — das geht ein und auf in einem übergreifen-
den Ordnungsgefüge aus Rhythmus, Gleichmaß und Kontrast.
Ihm eignet nach der ausdrucksmäßigen Stimmung eine zau-
berhafte Gestilltheit, Heiterkeit und Harmonie; die Natur-
erscheinung ist nicht, wie bei den Impressionisten, aus
unkontrollierter, temperamentvoller Emotion heraus wahr-
genommen; sie ist vielmehr stilisiert und diszipliniert, durch
den Filter abstrakter Form- und Farbgesetze gegangen — im
Neoimpressionismus verbirgt sich eine Wurzel des «auto-
nomen», ungegenständlichen Bildes, wie es um 1910 erstmals
sich konstituieren sollte. |
Die erwähnten stilistischen Eigentümlichkeiten teilt van
de Veldes «Strand von Blankenberghe» mit den Werken der
übrigen Neoimpressionisten. Und dennoch tritt gleichzeitig
etwas unverwechselbar Persönliches, nur ihm Gehörendes
zutage: indem die Komposition auf verblüffende Art asym-
metrisch angelegt ist (da mögen sich Einflüsse der japanischen