Volltext: Jahresbericht 1965 (1965)

Die Erwerbung des Wandgemäldes von Max Ernst 
Das nun, nach vielseitiger Anstrengung, für Zürich (auch 
durch private Spenden) «gerettete>» und erworbene Wand- 
gemälde von Max Ernst, das 1934 gemalt wurde, bedeutet 
einen wichtigen künstlerischen Besitz für Zürich. Obwohl das 
ursprüngliche Werk der Ausschmückung des Corso-Restaurants 
(Mascotte-Bar) galt, ist es heute im Treppengang des Kunst- 
hauses durchaus adäquat beheimatet. Von den vielen bildhaf- 
ten Wandausstattungen, die der Künstler ausführte, waren fast 
alle dem Untergang geweiht. Es begann mit der reichen Aus- 
stattung des Landhauses seines Dichterfreundes Paul Eluard 
ım Jahre 1923. Diese, der surrealistischen Frühzeit angehören- 
den Werke wurden alle beim Wechsel des Hausbesitzers zerstört. 
Die vielfältige künstlerische Ausstattung seines eigenen Hau- 
ses in St-Martin d’Ardeche — sowohl auf skulpturalem wie 
auf malerischem Gebiet — kam während der politischen und 
kriegerischen Wirren in Frankreich, kurz nachdem sie ent- 
standen war, 1939, durch die Internierung des Künstlers in 
fremde Hände, und nur ein einziges, auf Leinwand gemaltes 
Bild, «Un peu de calme» (180/325 cm), konnte durch einen 
abenteuerlichen Streich gerettet werden. Die Arbeiten für das 
Pariser Bistro seines Freundes Daniel Oven, von 1950, Rue 
des Grands Degres («La Tour d’Ivoire» getauft), gingen durch 
Zerstörung und Uebermalung zugrunde. 
Somit nimmt das einzige überlebende und dazu umfang- 
reichste Dokument in dieser Technik, das Corso-Wandbild, 
einen Platz mit profiliertem Seltenheitswert im (Euvre des 
Künstlers ein. Auch die Technik ist eine ungewöhnliche; denn 
hier wurde nicht «al fresco>» gemalt, sondern mit Oelfarbe auf 
trockenem Grund, auf einer Unterlage, die wie für Leinwand- 
malerei präpariert wurde. Eine a priori monumental 
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