entscheidende Element des Bildermachens angesehen — bei seinen inzwi-
schen berühmt gewordenen Flaggenbildern aus der Mitte der fünfziger
Jahre ebenso wie bei seinen Versuchen, Objekte in die Fläche der Malerei
mit aufzunehmen, wie etwa in seinem 1959 entstandenen «Device
circle» und schon zwei Jahre früher in « Drawer» und «Canvas» 1956.
Der jeweils ins Bild montierte reale Gegenstand wurde auf diesen Bildern
völlig durch die Übermalung absorbiert und dem Malgrund angeglichen.
Während einer kurzen Spanne Zeit beschäftigte ihn das Objekt an sich im
Verhältnis zur Malerei, als das der Malerei Entgegengesetzte. Noch im
gleichen Jahr, in dem «Zone» entstand, 1962, kehrte er zur reinen Male-
rei zurück und blieb der vor allem durch die Meisterschaft der maleri-
schen Mittel wirksame Amerikaner, auch wenn er 1963-64 wiederum
mit Buchstaben und Konservenbüchsen in «Field Painting» spielte.
Letztlich hat Jasper Johns den Gestus der amerikanischen Action Painting
nie wirklich verleugnet und die Leinwand eines de Kooning, Pollock,
Franz Kline als Gegebenheit akzeptiert. Er bleibt der abstrakte Maler in
einer Generation, die zum Gegenstand zurückkehrte. Er umwarb zwar
den Gegenstand — wie in seinen «Flaggen» und «Zielscheiben», in
denen er keinen Realitätsersatz liefern wollte, sondern den Gegenstand
durch das Bild vollkommen zu ersetzen gedachte. Er suchte nach Aktivie-
rung der reinen Malerei durch die Integration des realen Objekts wie in
«Zone», durch die ihm eine Objektivierung des Bildes gelang. Das aber
ist der einzige Tribut, den er seiner dem Gegenstand verfallenen Pop-Art-
Generation zollte. Jasper Johns ist vor allem ein Meister der Malerei, der
die Oberfläche in subtilen Farbtönen noch einmal zum Vibrieren bringt.
«Zone» ist dafür gerade in einer Zeit, da der Maler noch einmal die Ein-
beziehung der Realität anstrebt, ein triumphierender Beweis!
Erika Billeter