Volltext: Jahresbericht 1978 (1978)

Werkes zuerst ausgebildet hat. Der Schwerpunkt 
lag dabei auf den zwanziger und dreissiger Jahren, 
da Max Ernst in dieser Zeit mit der Frottage und 
der Collage neue technische Verfahren entwickelte, 
die sich grundlegend von der bis dahin üblichen 
Kunstproduktion unterschieden. Aus der Ablehnung 
der konventionellen Praktiken der Malerei gelangte 
er zu einer «indirekten» Arbeitsweise, mit der er 
sich — gemäss seinem berühmt gewordenen Pro- 
grammwort — «jenseits der Malerei» begab. Er 
wandte sich gegen den überkommenen Genie- 
begriff, gegen den «Aberglauben vom Schöpfertum 
des Künstlers» und stellte dem « Handgemachten» 
und « Handschriftlichen» der bis dahin gültigen 
Kunstvorstellung halbautomatische und halb- 
mechanische Techniken entgegen. 
Es war das Ziel der Ausstellung, die verschiedenen 
Arbeitsprozesse und Techniken — wie Frottagen, 
Collagen, Klischeedrucke, Durchreibearbeiten, 
Übermalungen, Photographiken, Rayogramme 
usw. — in ihrer Bedeutung als neue Ausdrucks- 
mittel zu beleuchten. Zu den Originalen und 
Graphiken wurde erstmals das von Max Ernst 
herangezogene Vorlagenmaterial gezeigt. Die Kom- 
bination mit der Ausstellung « Surrealismus aus der 
Sammlung The Museum of Modern Art, New York» 
wurde von den Besuchern als Ideale Ergänzung 
empfunden, worauf auch wohl der Erfolg der beiden 
Ausstellungen zurückzuführen Ist. 
kam mit den Werken des zurzeit auf Sri Lanka 
lebenden Künstlers Aja Iskander Schmidlin zur 
Sprache. Gottlieb Kurfiss’ und Hans Erhardts Bilder 
dokumentierten die gegenständliche Malerei. Klaus 
Dänikers und Walter Siegfrieds Werke zeigten 
gegensätzliche Wege der Abstraktion des der 
äusseren Wirklichkeit entnommenen Naturvorbildes 
auf. Die Ausstellung von Annemie Fontana ver- 
einigte Plastiken und Serigraphien aus den letzten 
zwei Schaffensjahren. Um eine eigentliche Retro- 
spektive handelte es sich bei der dem 1973 ver- 
storbenen Maler Fritz Lobeck gewidmeten Aus- 
stellung, der mit grosser Konsequenz das formale 
Problem des Triptychons behandelt hatte. 
Die Sektion Zürich der GSMBK hatte sich 1976 
entschlossen, in einem Dreijahresturnus allen Mit 
gliedern die Möglichkeit zu geben, im Foyer des 
Kunsthauses auszustellen. Die Ausstellung 1976 
vereinigte Bilder, diejenige von 1977 Skulpturen 
und Zeichnungen, 1978 waren textile Werke 
(Wandteppiche und textile Raumelemente) und 
Arbeiten in gebranntem Ton zu sehen. Die GSMBA 
stellte ihre Ausstellung im Foyer unter das Thema 
«Gitter und Gehege». Die Vorstellung des Ein- 
gezäunten und Eingegrenzten mit ihren positiven 
und negativen Aspekten wurde von den GSMBA 
Künstlern bildnerisch gestaltet. Die Werke waren 
nur mit dem Titel, nicht mit dem Künstlernamen 
gezeichnet, weil das einzelne Mitglied hinter dem 
Gesamtbild der Sektion zurücktreten wollte. Alle 
nicht ausgestellten Arbeiten wurden in einer Dia 
schau innerhalb der Ausstellung gezeigt. 
Die Ausstellung wurde anschliessend vom Städel 
in Frankfurt und vom Lenbachhaus in München 
gezeigt. 
Sammlungsinterne Ausstellungen 
Ausstellungen im Foyer 
Im Foyer fanden im Berichtsjahr neun Ausstellungen 
statt. Es wurden wiederum möglichst unterschied- 
liche Tendenzen des gegenwärtigen Kunstschaffens 
in unserer Stadt vorgestellt. Die abstrakte Malerei 
Vom Kunsthaus Zürich ausgegangen war der Vor 
schlag, während der Sommermonate im Genfer 
Musege d’Art et d’Histoire unsere Sammlung der 
Werke von Johann Heinrich Füssli zu zeigen, um 
im Austausch dazu die Genfer Werkgruppe von
	        
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