Volltext: Jahresbericht 1987 (1987)

tete die GSMB+K-Sektion, wie bereits vor drei Jahren, 
1987 erneut darauf, Werke von Mitgliedern des eigenen 
Verbandes auszustellen. 
Die Verantwortlichen der Sektion beauftragten Angela 
Thomas Jankowski, ein von ihr erarbeitetes Konzept zu 
realisieren, das sich zur Aufgabe gestellt hatte, «Werke 
historischer Künstlerinnen» aus der Sammlung des 
Kunsthauses sowie aus Ankäufen der Stadt Zürich aus- 
zustellen. Erklärtes Ziel sollte dabei sein, Werke von Künst- 
lerinnen mit «internationalem Renommee neu- oder 
wiederzuentdecken, fussend auf der These, ein «verbor- 
genes Erbe» ausmachen zu können. 
Ausgestellt wurden insgesamt 94 Werke von 40 Künst- 
lerinnen in mehr oder weniger chronologischer Abfolge, 
wobei sich der Grad des wahrhaft zu «Entdeckenden» eher 
in Grenzen hielt. 
Kunstszene Zürich 1987 
Die von der Präsidialabteilung der Stadt Zürich üblicher- 
weise in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus und dem 
Museum für Gestaltung organisierte Ausstellung der 
Zürcher Künstler und Künstlerinnen findet jeweils in den 
letzten Wochen des Jahres statt. Wie bereits für die Kunst- 
szene 1984 traf eine siebenköpfige Jury, in der auch Künst- 
lerverbände, die Rote Fabrik und die PRODUGA vertreten 
waren, für 1987 eine Auswahl unter denjenigen Kunstschaf- 
fenden, die sich zum vorangehenden Jahresende an der 
unjurierten Ausstellung in den Hallen der Züspa präsen- 
tiert hatten. Dieses Prozedere entsprach dem mit den 
Sektionen der Künstlerverbände vereinbarten Dreijahres- 
Turnus, der in seiner spezifischen Durchführung wieder- 
holt kritisiert worden ist und erneut zur Diskussion steht. 
Da das städtische Helmhaus, durch Sanierungsarbeiten 
bedingt, in diesem Jahr als Ausstellungsort nicht zur Verfü- 
gung stand, mussten relativ kurzfristig andere Lokalitäten 
gefunden werden, um die Werke der in den Züspa-Hallen 
ausgewählten Künstler und Künstlerinnen aufzunehmen. 
Mit der Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, den 
provisorischen Räumen des Vereins Kunsthalle Zürich in 
der sogenannten Wehrli-Mühle und der Shedhalle der 
Roten Fabrik standen geeignete Plätze zur Verfügung, um 
die wiederum überwältigende Anzahl von teils sehr gross: 
formatigen Werken zu präsentieren. 
Die bei insgesamt 1100 Ausstellungsplätzen in den 
Züspa-Hallen rund 200 ausgewählten Kunstschaffenden 
waren aufgefordert worden, sich mit neuen Arbeiten an der 
Kunstszene 1987 zu beteiligen und dazu Dokumentations- 
material einzusenden. Um der Stiftung für konstruktive 
und konkrete Kunst und der Kunsthalle die Mitsprache zu 
ermöglichen, delegierten diese je einen Vertreter zur Jury, 
die, solcherart erweitert, die Sichtung der Dokumen- 
tationen, die endgültige Werkauswahl und die Verteilung 
der Werke auf die fünf Ausstellungsorte vornahm. 
Während sich die «Stiftung KKK» vor allem auf die 
Werke konkreter und konstruktiver Tradition und die 
Kunsthalle mehr auf Installationsarbeiten konzentrierten, 
wurden im Kunsthaus schwergewichtig Werke einer male- 
risch-figurativen, der surrealistischen Tradition sowie einer 
«neuen Figuration» gezeigt. Mit den 93 in den Erdgeschoss- 
räumen ausgestellten Werken von 40 Künstlern und 
Künstlerinnen ergab sich ein repräsentativer Querschnitt 
durch diese «Spielart» des künstlerischen Schaffens in 
Zürich, der auch diesmal wieder auf reges Publikums- 
interesse gestossen Ist. 
Ausstellungen im Graphischen Kabinett 
Gotthard Graubner: Zeichnung - Aquarell 1946-1986 
Nachdem das Kunsthaus Gotthard Graubner 1979 inner- 
halb der Gruppenausstellung «ZERO - Bildvorstellungen 
einer europäischen Avantgarde 1958-1964» vorgestellt 
hatte, gab die diesjährige, vom Städtischen Kunstmuseum 
Bonn übernommene Einzelausstellung einen Überblick 
über seine Zeichnungen und Aquarelle von 1946-1986, 
wobei der Begriff «Aquarell» sehr weit ausgelegt wurde. Er 
umfasste insbesondere die Technik der «Schwamm- 
gouache», die Graubner 1962/63 entwickelte und bei der er 
mit Terpentin verdünnte Ölfarbe mit Hilfe eines bildfeld- 
grossen Schwamms oder eines selbstgefertigten Kissen- 
Tampons auf dem Blatt ausdrückt. Aus vielen sich überla-
	        
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