Ulk, aber vor allem das Evozieren geheimnisvoller
Analogien, das Arbeiten mit Einfällen und Zufällen
zeichnen nach wie vor das Schaffen dieser beiden Künstler
aus.
Auch William Wegman, ein Amerikaner, von dem zwei
Photographien erworben wurden, arbeitet mit einem
Komplizen, seinem Hund. 1970 hat er den Weimaraner in
Kalifornien erworben, gab ihm den Namen Man Ray,
and dieser begleitete seinen Herrn in Leben und Werk bis
er starb. Wegman wollte den Hund zuerst «Bauhaus»
nennen, doch da dem Tier formal und auch inhaltlich
wenig anhaftete, was mit dem Weimarer Bauhaus-Credo
zu tun haben könnte, nannte er ihn Man Ray. Der Name
ist programmatisch, obwohl vom Künstler selbst nicht
unbedingt beabsichtigt, für die Auseinandersetzung von
Wegman mit der nun verdoppelten Figur Man Rays, mit
dem grossen Künstler des Dadaismus, der für das Medium
der Photographie in der Kunst neue Möglichkeiten erfand
und mit dem Hund als «Man’s best friend», der gewissen-
hafter als jedes menschliche Modell für seinen Herrn
posiert und ihm als ständige Inspirationsquelle dient.
Wie ernsthaft Man Ray, der Hund, seine Pflicht erfüllt,
lässt die Photographie von 1972 mit dem Titel «He blamed
the crack on the dog», erkennen, wo der Hund schuldbe-
wusst, obwohl unschuldig, neben dem Riss, den er verur-
sacht haben soll. auf dem Boden hockt und sich schämt.
Jacqueline Burckhardt