Volltext: Jahresbericht 1988 (1988)

VORWORT DES PRÄSIDENTEN 
Liebe Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft, 
Sehr geehrte Damen und Herren 
Das Jahr 1988 darf zu den erfolgreichen in der 
Geschichte der Zürcher Kunstgesellschaft gezählt werden. 
Erneut konnte die Besucherfrequenz gesteigert werden, 
und die Zahl der Mitglieder hat mit 14 243 einen noch nie 
erreichten Höchststand erreicht. 
Zu den erfreulichsten Aspekten des Berichtsjahres 
gehört allerdings der bedeutende Sammlungszuwachs. Da 
eine Reihe von Schenkungen aus Anlass des 1987 began- 
genen 200-Jahr-Jubiläums der Kunstgesellschaft erst im 
Berichtsjahr erfolgte, ist erneut von einem aussergewöhn- 
lichen Wachstum zu berichten. Die Reichhaltigkeit der 
Neueingänge erlaubte es, diese im grossen Ausstellungssaal 
zu präsentieren; am 10. Mai 1988 vereinigte ein Buffet- 
Diner in der Ausstellung alle Gönner und Schenkgeber des 
Jubiläumsjahres und bot dem Stadtpräsidenten sowie dem 
Schreibenden und dem Direktor des Kunsthauses die 
gern genutzte Möglichkeit, angesichts von so viel Gross- 
zügigkeit zu danken. Zwei Ankäufe der Kunstgesellschaft 
gerieten in den Medien in Anbetracht ihrer Preise (Twom- 
bly, Newman) derart ins Rampenlicht, dass wir beinahe 
etwas bedauerten, dass die zahlreichen Geschenke, die 
wertmässig diese beiden Ankäufe bei weitem übertreffen, 
und auch weitere, wenig spektakuläre eigene Erwerbungen 
unserer Ansicht nach zu wenig Beachtung fanden. Es 
muss an dieser Stelle aber auch festgehalten werden, dass 
das Bild «The Moment II» von Barnett Newman ohne 
Inanspruchnahme des Sammlungsfonds ausschliesslich 
mit Mitteln erworben werden konnte, die uns von pri- 
vater Seite zugekommen sind. 
Während im letzten Jahresbericht an dieser Stelle 
von «berechtigter Hoffnung» gesprochen werden konnte, 
dass den neuen Subventionsverträgen von seiten des 
Gemeinderates zugestimmt wird, so ist ein Jahr später 
festzustellen: zwar hat das städtische Parlament dieses 
Geschäft in positivem Sinn verabschiedet — eine alle in 
Frage kommenden Instanzen durchlaufende Beschwerde 
verunmöglicht es aber im gegenwärtigen Zeitpunkt, ein 
Datum des Inkrafttretens der Vertragswerke zu nennen; 
sie ist gegenwärtig beim Bundesgericht in Lausanne 
pendent. 
Als längerfristiges Traktandum wird uns auch in den 
kommenden Jahren die bereits wiederholt erwähnte Sa- 
nierung der Kunsthausliegenschaften beschäftigen. Wich- 
tige Weichenstellungen sind 1988 erfolgt. Eine wesentliche 
Erhöhung des jährlichen Beitrags der Stadt Zürich an die 
Eigentümerin der Liegenschaft, die Stiftung Zürcher 
Kunsthaus, erlaubt es dieser nun, dringende Unterhalts- 
massnahmen an die Hand zu nehmen. In diesem Sinne 
werden 1989 die alten Sandsteinfassaden sowie die gross- 
flächigen Glasdächer der Gebäulichkeiten von 1910 und 
1925 repariert. Im gleichen Jahr wird vom Bauamt II der 
Stadt Zürich unter eingeladenen Architekten eine Projekt- 
studie zur Sanierung und eventuellen Erweiterung des 
gesamten Gebäudekomplexes in Auftrag gegeben. 
Es liegt mir daran, allen Freunden und Gönnern des 
Kunsthauses herzlich zu danken. Grosser Dank gebührt 
der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, welche im Be- 
richtsjahr eine substantielle Beitragserhöhung beschlossen 
hat, die es — abgesehen von vermehrten Mitteln für An- 
käufe — ermöglicht, dass alle Mitglieder dieser Gönner- 
vereinigung nunmehr auch unserer Gesellschaft an- 
gehören. Den Behörden von Kanton und Stadt Zürich 
sowie den Mitgliedern des kantonalen und städtischen 
Parlamentes danke ich für grosses Verständnis und stets 
fruchtbare Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank ge- 
bührt schliesslich meinen Kolleginnen und Kollegen im 
Vorstand, den Mitgliedern der Kommissionen sowie der 
Direktion und allen Mitarbeitern des Kunsthauses. 
Dr. Thomas W. Bechtler
	        
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