Volltext: Jahresbericht 1994 (1994)

folgenden Veranstaltungen - die von Mario Botta organi- 
sierte Darstellung des bildnerischen Schaffens von Fried- 
rich Dürrenmatt sowie die Ausstellung Dada Global, die 
sich weitestgehend auf unsere Sammlungsbestände 
abstützen konnte - haben die budgetierten Erwartungen 
übertroffen. Unser Hauptsponsor, die Schweizerische 
Kreditanstalt, hat sowohl die Beuys-Retrospektive als 
auch die kurz vor Jahresende eröffnete Ausstellung, die 
erstmals die Portraits von Edgar Degas in monographi- 
scher Zusammenstellung erfasst hat, mit namhaften Bei- 
trägen unterstützt. Dafür und für die vermutlich nicht 
minder wertvolle publizistische Förderung danken wir 
herzlich und möchten gleichzeitig unserer Freude darüber 
Ausdruck verleihen, dass der Zusammenarbeitsvertrag mit 
der SKA für weitere zwei Jahre verlängert werden konnte. 
Die Gesamtbesucherzahl ist gegenüber dem Vorjahr leicht 
angestiegen; nicht zuletzt dank dieser günstigen Entwick- 
lung kann die Betriebsrechnung mit einem kleinen 
Gewinn in der Höhe von knapp Fr. 20 000.- abgeschlos- 
sen werden. 
Mit besonderer Genugtuung erfüllt mich zudem die 
Tatsache, das die 1989 von mir angeregte Vortragsreihe der 
Forumsveranstaltungen sich nach wie vor eines regen 
Zuspruchs erfreut. Bemerkenswert ist, dass jeweils weniger 
das angekündigte Thema als vielmehr der Bekanntheits- 
grad des Referenten über Erfolg oder Misserfolg eines 
Abends entscheidet. Dadurch, dass in den letzten Zyklen 
vermehrt auch Künstler zu Wort gekommen sind, hat sich 
die anfänglich eher philosophischen Fragestellungen 
zuneigende Veranstaltungsreihe gewandelt. 
Seit 1987, als mir das Präsidium der Kunstgesellschaft 
übertragen worden ist, habe ich an dieser Stelle beinahe 
jedes Jahr auf Hoffnungen und Enttäuschungen bezüg- 
lich des baulichen Zustandes der Kunsthaus-Liegenschafit 
hinweisen müssen. In diesem Jahr steht eher Hoffnung 
an. Nachdem sich frühere Vorstellungen, die auf eine 
Sanierung mit gleichzeitiger baulicher Verdichtung der 
Baumasse hinzielten, in Anbetracht der prekären Lage des 
öffentlichen Finanzhaushaltes sich als nicht realisierbar 
erwiesen haben, konzentrieren sich nun sämtliche 
Anstrengungen auf folgendes Konzept: Um den dringend 
benötigten Platz für die so erfreulich wachsende Samm- 
lung zu schaffen, soll die Verwaltung, die in Räumen 
untergebracht ist, die ursprünglich als Sammlungssäle 
konzipiert waren, ausgelagert werden. Die neuen Büro- 
räumlichkeiten sollen in die oberen Stockwerke der in 
unmittelbarer Nachbarschaft des Kunsthauses gelegenen 
Villa Tobler (Winkelwiese 4) verlegt werden. Diese Lie- 
genschaft ist im Eigentum der Stadt Zürich; einer Anfrage 
des Vorstandes der Kunstgesellschaft entsprechend, hat 
der Stadtrat in den ersten Tagen 1995 entschieden, diese 
wohl bedeutendste Jugendstil-Villa Zürichs, über deren 
weitere Zukunft bekanntlich seit längerer Zeit diskutiert 
wird, dem Kunsthaus im Baurecht zur Verfügung zu stel- 
len, sofern dieses in der Lage ist, die dringend notwendi- 
gen Restaurationsarbeiten zu übernehmen. Vordringliche 
Aufgabe ist es deshalb, in der ersten Jahreshälfte 1995 ein 
Renovations- und Nutzungskonzept zu erstellen sowie 
dessen Kostenrahmen zu evaluieren. Noch ist nichts ent- 
schieden — es bleibt zur Zeit nach wie vor bei der Hoff- 
nung, dass es gelingt, dieses sinnvolle Programm zu reali- 
sieren. Vor allem aber bleibt unser fester Wille, der 
Kunsthaus-Sammlung zu mehr Platz zu verhelfen und die 
sinmaligen Jugendstilräume in der Villa Tobler für die 
Bevölkerung zugänglich zu machen. Allen, die uns für 
dieses Projekt ihre Hilfe zugesagt haben, sei herzlich 
gedankt - danken möchte ich aber auch den Behörden, 
den Gönnern, Freunden und Mitarbeitern des Kunsthau- 
ses für die Unterstützung und tatkräftige Mitarbeit, die 
unserem Institut im Berichtsjahr in reichem Masse zugute 
gekommen sind. 
Ich hoffe, im nächsten Jahr an dieser Stelle von kon- 
kKretisierten Hoffnungen schreiben zu können. 
Dr. Thomas Bechtle:
	        
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