Volltext: Jahresbericht 1995 (1995)

VORWORT DES PRÄSIDENTEN 
Liebe Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft 
Sehr geehrte Damen und Herren 
Ein Jahr der Jubiläen! 
Bereits vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle fest- 
halten können: «Die herausragenden Ereignisse des Jahres 
betreffen die Sammlung.» Auch 1995 stand, was die 
Sammlung betrifft, erneut unter einem glücklichen Stern: 
die Schenkung von Herrn Walter Haefner ist zweifellos 
das Ereignis, das das Jahr geprägt hat. Anlass für diese 
Schenkung, die zu den bedeutendsten gehört, die das 
Kunsthaus je hat in Empfang nehmen dürfen, war das 50- 
jährige Jubiläum der AMAG, mit der der Schenkgeber 
seine so erfolgreiche Tätigkeit begonnen hat. Es war ein 
besonders glücklicher Zufall, dass ausgerechnet anlässlich 
der 100. Generalversammlung der Zürcher Kunstgesell- 
schaft diese Schenkung den Mitglieder erstmals präsen- 
tiert werden konnte. Walter Haefner gehört somit der 
erste Dank in diesem Jahresbericht — seine Grosszügigkeit 
hat das Kunsthaus bekanntlich bereits früher wiederholt 
erfahren dürfen: sein Einsatz zugunsten der Alberto 
Giacometti-Stiftung 1966 sowie bei der Schaffung des 
Chagall-Saales 1973 bleibt unvergessen. 
In künstlerischer Hinsicht kann auch das Ausstel- 
lungsjahr zu den geglückten zählen. Alle vier Hauptaus- 
stellungen - «Edgar Degas — Die Portraits», «Zeichen und 
Wunder», «Bruce Nauman» und «100 Jahre Kino» — waren 
ieweils in ihrer Art von hoher bis höchster Qualität. Lei- 
der hat das Publikumsinteresse bei den Veranstaltungen 
der zweiten Jahreshälfte unseren Erwartungen nicht ent- 
sprochen, weshalb die Betriebsrechnung mit einem Defi- 
zit von rund Fr. 100 000.- abschliesst. Dieser Fehlbetrag 
muss der Betriebsreserve entnommen werden: es bleibt zu 
hoffen, dass das ausgeglichene Budget für 1996 eingehal- 
ten werden kann. Die finanzielle Situation des Kunsthau- 
ses ist somit nach wie vor als schwierig zu bezeichnen; um 
so dankbarer sind wir deshalb unserem Hauptsponsor, der 
Schweizerischen Kreditanstalt, für ihr treues Engagement 
zu unseren Gunsten. Gerne benutze ich die Gelegenheit, 
an dieser Stelle auch der Elektrowatt AG zu danken, die 
aus Anlass ihres 100jährigen Bestehens unsere Ausstellung 
«100 Jahre Kino» mit einem namhaften Betrag unterstützt 
hat. Es wird allerdings eine Herausforderung sein — nicht 
zuletzt für den neuen Quästor der Zürcher Kunstgesell- 
schaft, Herrn Dr. Victor Erne —, in naher Zukunft weitere 
regelmässige Sponsoren zu gewinnen, um die Aktivitäten 
des Kunsthauses in gewohntem Rahmen weiterführen zu 
können. 
Das Hauptthema des Jahres, das den Vorstand in allen 
seinen Sitzungen beschäftigt hat, betraf unser Pläne zur 
Schaffung von neuen Sammlungsräumen und der Aus- 
lagerung der Verwaltung in die Villa Tobler. Wie vor 
einem Jahr an dieser Stelle angekündigt, war es unsere 
dringendste Aufgabe, eine Schätzung der Renovations- 
kosten zu erstellen, auf deren Grundlage eine Finanzie- 
rungsaktion gestartet werden konnte. Das Nutzungskon- 
zept sowie die damit verbundene Kostenberechnung 
lagen Ende Mai vor. Diese Unterlagen wurden der Stadt 
Zürich am 30. Juni zugestellt, um gestützt auf diese Doku- 
mentation die Ausarbeitung eines Baurechtsvertrages zu 
ermöglichen; dieser Vertrag dürfte im Frühjahr 1996 
unterzeichnet und im Sommer desselben Tahres in Kraft 
gesetzt werden. 
Die Finanzierungsaktion für das wichtige Vorha- 
ben wurde im Frühsommer lanciert. Zunächst wurden 
mehrere Firmen und Stiftungen kontaktiert; gleichzeitig
	        
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