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kann. B isher entstanden sechs solcher Bookl ets, die
sich alle grosser Beliebtheit erfreuten. Wir hoffen, dass
wir mit dieser Reihe noch lange weit ermachen und so
die v ielfält igen Ausstellungsaktivitäten im Kab inettr aum
wie auch in der Sammlung dokumentieren können.
Eine Ausstellung in den Sammlungsräumen war
den Neuerwerbungen der Grafischen Sammlung
gewidmet. Die kl eine Präse ntation im ersten Ober ge-
schos s des Erweiterungsbaus bot einen Überblick
über die Ankä ufe der letzten vier Jahre. Es war schön,
festzustellen, dass sich die Arbeiten zu einem kohä-
renten Ganzen zus ammenfügten und sich einige der
früh berücksichtigten Künstler in der Zwischenzeit zu
internationa l en Shootings tars entwickelt haben – wie
z.B. Andro Wekua (*1977), von dem wir auch dieses
Jahr wieder eine Arbeit ank auften.
Es freut uns, dass wir 2006 die Bes tände der Gra-
fischen Samm lung erneut stärken konnten. So er gänz-
ten wir die in den letzten Jahren entstandenen Werk-
gr uppen bestimmter Küns tl erinnen und Künstler mit
neuen Arbeite n, wie der Serie von 29 Schwarz-Weiss-
Lithografien «Home for a few» (2005) von David
Chieppo. Es ha ndelt sich dabei um seine ersten dr uck-
grafischen Blä tter, für die er eigens die T echnik der
Lithografie erlernte. Dabei unterstützte ihn Thomi
Wolfensberger in der Graphischen Anstalt Wolfens-
ber ger, wo die Arbeit auch gedruckt wurde. Überhaupt
spiel te die Druckgrafik bei den Ankäufen eine wic htige
Rolle, da sich plötzlich viele junge Künstler wieder für
die klassischen drucktechnischen Verfahren interes-
sieren und sich in dies en v ersuchen. So r eal isierte der
schottische Künstler Graeme Todd (*1962), von dem die
Gr uppe Junge Kunst der V er einigung Zürcher Kunst-
fr eunde schon 2003 drei Gemälde angekauft hatt e,
seine erste Serie von Siebdrucken, die diese Arbeiten
vorzüglich ergänzen. Auch von Mélanie Gugelmann
erwarben wir nach der Arbeit «Void» (2004), die so eben
zur Siegerin der Bilderwahl 2007 erkoren wurde, zwei
F arblithografi e n. In der Bilderwahl-Ausstellung im
November, die Nadine F ranci kuratieren wird, werden
Sie mehr über diese spanne nde Künstlerin erfahren.
MV
Alte Meister bis 1918
Im Mittelpunk t des Berichtjahrs standen die Vorberei-
tungen zur Grafik-Ausstellung von Albrecht Dürer. Von
den 230 Holzs c hnitten und Kupferstichen der Samm-
lung Landam mann Dietrich Schindler, die komplett im
Anha ng des Katalogs veröffentlicht sind, wurden die 55
bedeutendsten und am besten erhalte nen Blätter für
Publikation und Ausstellung b e arbeitet. Zu jedem Blatt
wurde vom Konservator ein kurzer Kommentar ver-
fas st, der in der Regel das Hauptmotiv erläutert und,
dies gilt insbesondere für die drei Meisterstiche, die
wic htigs ten Bezüge zur Se kundärlitera tur aufzeigt.
Aus nahe liegende n Gr ünden wurde der «Apoll», die
einzige Dür er-Zeichnung in unserer Sammlung, um
die es in den letzten Jahren still geworden war, im
Anha ng erstmals mit vollständiger Sekundärliteratur
und einem zusammenfassenden Komment ar veröf-
fentlicht. – Die alten Montierungen aus den 1930er
Jahren sind zwar nicht säurefrei und stellen bei F euch-
tigkeitsschwankungen ein gewisses Risiko dar. Den-
noch wurden sie beibehalten, da die Blätte r an den
Rändern fest auf die Unt erlage geklebt sind und eine
Ablös ung dem P apier schaden würde. Das einheitlic he
Erscheinungsbild in der Ausstellung verdankten die
grafischen Meisterblätter den von Armin Simon ein-
zeln zuges c hnittene n Masken von säurefreiem Passe-
partoutkarton. Für die kleineren Formate wur den 30
Spezialrahmen hergestellt, die grossen hingegen
kamen in unseren W echse lrahme n am besten zur Gel-
tung. – Im gleichen Zeitraum wurde ein vollständiges
Konzept für die Ende 2007 gepla nte Ausstellung mit
Zeichnungen von Honor é Daumier erarbeitet, die nach
den Berechnungen der Transport- und Versicherungs-
kosten r edimens ioniert werden musste.
Ausstellungen und Leihges uc he sind Anlässe, die
alten summarischen Inventaraufnahmen auf das heu-
te gewünschte Nivea u zu br ingen. So b e arbeitete
Nadine Franci, die die Invent ari s ierung als wissen-
schaftliche Mitarbeiterin betreut, 720 Zeichnung e n
und Grafik en, von denen 260 Werke für Leihgesuche
und 120 für Fotoaufträge entfielen. Die umfangreichs-
ten Leihgesuche kamen aus dem Museum Langmatt Langmatt