Volltext: Jahresbericht 2017 (2017)

Markus Oehlen 
Untitled, 2008 
M ARKUS OEHLEN 
UN TITLED, 2008 
Dieses Bild stach uns ins Auge. Als wir, die Kuratorinnen und 
Kuratoren des Kunsthauses, uns schon traditi on ell wieder auf der 
Art Basel trafen, wussten wir zunächst nicht, von wem es stammt. 
Das grossformatige Leinwa ndb ild fällt durch seine starke Farbig- 
keit, ja fast aggressive Bun theit auf und das Hauptmotiv, das gno- 
menhafte Wesen mit stechend blickenden Augen und dem frechen 
Grinsen, spr ingt einen förmlich an. 
Markus Oehlen, der 1956 in Krefeld geborene deutsche 
K ünstler (der jünger e Brud er des Malers Albert O ehlen), studier- 
te nach einer Ausbildung als tech nisch er Ze ichner an der K unst- 
akademie Düsseldorf und lehrt heute an der Akademie der Bil- 
denden K ünste Mün chen Malerei und Grafik. 
Die Stärke des Bildes liegt in der Montage von abstrakten 
Flächen, gerasterten Farbverläufen und der Figur, die sich gleich- 
sam in einer weiter vorne liegenden optischen Ebene zeigt und 
dadurch grosse, fast physisc he P räsenz erreicht, jedoch nicht na- 
tu ralistisch wirkt. Die Kombination von Zeichnung, gestischer Ma- 
lerei, technoiden Rastern und dekorativen Mustern erinnert an 
die Bilder Sigmar P olkes im Kunsthaus. Im Gegensatz zu Polke 
s cheint es Markus Oehlen aber wenig er um das konzeptuelle und 
ma nchmal durchaus ironische Verbinden von ganz versc hiedenen 
künstlerischen Techniken zu gehen, als um das Erzeugen einer 
abwechslungsreichen Bildstruktur mit einer erstaunlichen, fast 
schon aggressiven Präsenz – wohl auch eine Reminiszenz an die 
Punk-Bewegung, die den Künstler in den 1970er-Jahren prägte. 
Das im positiven Sinn befremdliche Bild bestic ht durch die Balan- 
ce zwischen den verschiedenen Gestaltungsmitteln und verströmt 
eine rä tsel haft -leuchte nde Farbigkeit mit gro sser Fernwirkung. 
Das neue Werk ist eine markante Ergänzung der bed euten- 
den Gruppe deutscher Malerei der neueren Zeit und der Gegen- 
wart in unserer Sammlung. Internationale K unstmessen und Ga- 
lerien, aber auch die Ateliers von Künstlerinnen und Künstlern Künstlern
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.