Volltext: [Vortrag, Januar 1917, Galerie Corray, Zürich]

der nämliche Ton auf dem Violoncell, und wiederum 
andrer Natur, wenn ein Tenor ihn singt. In einer 
Abfolge von Verschiedenheiten unterscheide ich be 
ständig (die Symphonie. Ich bilde keine Analogie) 
Die Dichtigkeit eines Stoffes bringt dem Empfinden 
eine gewisse Belastung. Ich etabliere ein Gleich 
gewicht, das mir zur Konstruktion verhilft. Ich schaffe 
die unsichtbare Dimension und male sie ehrlich. 
Zugleich mit diesen neuen Problemen studierte 
man die Wesenswerte der Konstruktion, der Siraul- 
taneität, der Bewegung (die Futuristen), des Dekorativen, 
der neuen Materie (Teppich, Stickerei, Papierbild), der 
Tiefe, der Qualität der Linie und der Farbe. 
Ein kleiner Ausschnitt einer guten Malerei, eine 
Artikulation, ist wohl konstruiert, ist stabil, Farbe 
und Linie sind adäquat der Proportion des Rahmens. 
Der moderne Maler ist wesentlich, er drängt zusammen, 
zentralisiert, schafft Synthesen, und das Gesetz, das 
er sich auferlegt, ist die Ordnung. Seine Kunst will 
sein wie ein Buchsbaumgarten, im Innersten streng 
und geordnet, sauber. 
Ich sehe bei Arp: Askese, die aus der Symmetrie 
resultiert, einer Symmetrie, die er sich auferlegt wie. 
eine Ordensregel; Ueberzeugung, Tradition einiger 
weniger primitiver Linien: der Vertikalen, der Hori 
zontalen und einiger Diagonalen, die sich aus den 
Gravitationsgesetzen ergeben; Hass gegen fettige 
Oelmalerei; und das Gefäss, will sagen der Körper, 
geläutert durch die Tiefe von Archäologieen. 
Bei Chirico: Temperament und Darstellung nach 
aussen gerichtet: seine Linien sind starr, seine Ima 
gination bedeckt den Beschauer mit grünem Eis. Er 
führt die Abstraktion auf den Weg einer vergifteten 
und mysteriösen Ironie. 
Ich sehe bei Janco: kraftvolle Tendenz, die 
Malerei und das Leben organisch in Einklang zu 
bringen; Architektur, Festigkeit, die Variationen der 
Intensität, das Gloriolenhafte von Formen, die als me 
chanische Transparente um einen Mittelpunkt überein
	        
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