Es ist schon GENUG immer MASCHINE I 
MASCHINE 
MASCHINE, 
wenn man bei der modernen Kunstproduktion anlangt. 
Die Maschine ist nicht mehr als ein Pinsel, und sogar 
ein sehr primitiver, mit dem die Leinwand des Weltbildes 
gestaltet wird. Alle Werkzeuge bringen Kräfte in Bewegung, 
die darauf gerichtet sind, die amorphe Natur zu kristallisieren, 
— das ist das Ziel der Natur selbst. 
Es wäre zum mindesten unproduktiver Zeitverlust, wenn 
man heute beweisen wollte, daß man nicht mit eigenem 
Blut und einer 6änsefeder zu schreiben braucht, wenn die 
Schreibmaschine existiert. Heute zu beweisen, daß die 
Aufgabe jedes Schaffens, so auch der Kunst, nicht Dar 
stellen, sondern Da stellen ist, ist ebenfalls unproduktiver 
Zeitverlust. 
Die Maschine hat uns nicht von der Natur getrennt. 
Durch sie haben wir eine neue, vorher nicht geahnte Natur 
entdeckt. 
Die moderne Kunst ist auf ganz intuitiven und selb 
ständigen Wegen zu denselben Resultaten gekommen wie 
die moderne Wissenschaft. Sie hat, wie die Wissenschaft, 
die Form bis auf ihre Grundelemente zerlegt, um sie nach 
den universellen Gesetzen der Natur wieder aufzubauen- 
Und dabei sind beide zu derselben Formel gekommen: 
JEDE FORM IST DAS ERSTARRTE MOMENT 
BILD EINES PROZESSES. 
ALSO IST DAS WERK HALTESTELLE DES 
WERDENS, UND NIC{iT ERSTARRTES ZIEL. 
Wir erkennen Werke an, die in sich ein System ent 
halten, aber ein System das nicht vor, sondern in der Arbeit 
bewußt geworden ist. 
Wir wollen die Ruhe gestalten, die Ruhe der Natur, in 
der ungeheure Spannungen die gleichmäßige Rotation der 
Weltkörper im Gleichgewicht halten. 
Unser Werk ist keine Philosophie und kein System der 
Naturerkenntnis, es ist ein Glied der Natur und kann als 
solches selbst nur Gegenstand der Erkenntnis sein. 
ASSEZ de la MACHINE 
MACHINE 
RIEN QUE MACHINE, 
en parlant de la production artistique d'aujourd’hui. 
La machine n’est rien de plus qu’un pinceau, m§me un 
des plus primitifs, avec lequel la toile de la face du monde 
est peinte. 
Tous les outils mettent en mouvement des forces dont 
le but est de former lä nature amorphe, c’est le but de la 
nature meme. 
Ce serait une perte de temps que de chercher ä prouver 
aujourd'hui, qu’on n’a besoin ni de plume d’oie ni de 
goutte de sang pour ecrire, quand on est en possession 
d’une räachine ä ecrire. De meme que ce serait une perte 
de temps que de chercher ä prouver que le devoir de toute 
production, y compris dans Part, n’est pas de reprösenter 
mais de mettre en evidence. 
La machine ne nous a pas separes de la nature. Par 
eile, nous avons decouvert une nouvelle nature, jusqu’alors 
inconnue. L’art moderne est arrivö au m§me räsultat 
que la 'Science moderne par des voies indäpendantes 
tracees par l’intuition. Comme la Science, it a döcompose 
la forme en ses elements fondamentaux, pour les recomposer 
d’apres les lois universelles de la nature. Tous les deux 
sont arrives ä la meme formule. 
TOUTE FORME EST UN MOMENT CONCR^TE 
D’UNE EVOLUTION. 
CE QUI FAIT QUE L’OEUVRE N’EST PAS LE 
BUT FIXE, MAIS UN POINT STATIONNAIRE DU 
DEVELEPPEMENT. 
Nous reconnaissons comme oeuvres, tout ce qui en soi, 
contient un Systeme — mais un Systeme qui a pris con- 
science de lui-meme non avant, mais dans l’exöcution. 
Nous voulons representer le calme, le calme de ta 
nature, dans lequel des tensions incroyables tiennent en 
equilibre la rotation reguliere des mondes. 
Notre ceuvre n’est ni une Philosophie, ni un Systeme de 
connaissance de la nature; c’est un membre de ta nature 
et, par cela ne peut etre eile meme qu’un objet de 
la revelation. 
Hier ist ein Versuch den kollektiven Willen aufzuzeigen, der die 
internationale Kunstproduktion der Gegenwart schon zu leiten anfängt. 
Es ist noch ein Bürgerkrieg von Gegensätzen. Heute ist dieser Bürger 
krieg der Lebenskampf der Kunst. 
Voici un essai de montrer lä volonte collective qui commence dejä 
ä diriger la production de l’art internationale. C’est encore une guerre 
civile des contraires. Mais aujourd’hui cette guerre civlle est la lutte 
d'existence de l’art. 
IM JAHRE 1924 WIRD DIE 
WURZEL - V“- AUS DEM 
UNENDLICHEN — 00 — GE 
SCHEHEN DAS ZWISCHEN 
SINNVOLL — + — UND 
SINNLOS - mm - PENDELT, 
GENANNT: NASCI. 
1924 
CJ 
CO 
< 
EN 1924 LA RACINE - V~ 
- DE TOUT CE QUI SE 
PASSE INCESSAMMENT - 
co de tout ce qui 
OSCILLE ENTRE LE SENSE, 
- + - ET L’INSENSE — m 
- SERA NOMME: NASCI. 
EL LISSITZKY 
LOCARNO 
OSPEDALE
	        
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