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MERZDICHTUNG
Daß ich inzwischen einmal auch modelliert habe, ist unwesentlich, denn ich habe außer Merzreliefs
nichts wesentlich Neues hervorgebracht. Noch unwichtiger ist meine private Leidenschaft zur Musik,
speziell zum Klavierspiel. Das Komponieren mit Noten ist mir bis heute noch ein Rätsel, vielleicht
kann ich es eines Tages plötzlich. Denn mein Streben geht zur harmonischen Betätigung auf allen
Gebieten der Kunst, weil jedes Gebiet durch das andere lernt und bereichert wird. Aber ich habe
viel und gern gedichtet, ich erinnere an die Bücher „Anna Blume": Verlag von Paul Steegemann,
Auguste Bolte, Sturmbilderbuch, Blume Anna: Sturmverlag und die Memoiren in Blei=E, besonders
aber Die Märchen vom Paradiese und Die Scheuche: Apossverlag. Ich begann in der Dichtung im
Jahre 1917 mit einer Gestaltung ähnlich der äußeren Form August Stramms :
Bald gewann ich eine eigene Form, in meiner dada=
istischen Zeit, Sie kennen ja alle mein Gedicht an
Anna Blume. Ich zitiere daher hier eine dadaistische
Sentenz: „Das Weib entzückt durch seine Beine,
ich bin ein Mann, ich habe keine." und das dada=
istisch pathetische Gedicht: „Und als sie in die Tüte
sah, da waren rote Kirschen drin. Und als sie in
die Tüte sah, da waren rote Kirschen drin. Da
machte sie die Tüte zu, da war die Tüte zu, da
war die Tüte zu! \“ Über die Dichtung kam ich zum
Vortrag, und ich habe schon an vielen Orten vor=
getragen, u. a. in Amsterdam, Berlin, Braunschweig,
Bremen, Delft, Drachten,Dresden,Einbedc,den Haag,
UNDUMM (1917)
So höre glant schrein quälte Morea
Mamauer gleiss verlarnte du ich singe
Schrill glutet glant equalte fein
Wie Räderachsen schreien schrein
Glut'qualte leiberheiß_verlarnte Schein
O höre! E verlarnte quälte Qualen.
Sidu Sibeele platscht der Mond
O siehe du, oh singe mit,
Libeelee goldet Glotea.
DochQuaaleTraum erdrosselt meineSinge.