Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

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Man hat sich bemüht« den Ernst und die Weihe, 
die dies Werk umgeben« (zunächst äuseeriich) zu be 
tonen, Man hat den grossen Kronleuchter abgencmmen, 
das Proszenium zum Oral®tempel erweitert« die Be 
leuchtung gedämpft. Den Anfang prophezeien dunkle 
(flockentöne - das Orchester ist verdeckt, Aber - was 
das ungleich schöne war * * ein Mann hat es fertig- 
gebracht, den ganzen Apparat so einzus'chalten, dass 
er bewusst (doch unaufdringlich) die innere Heilig 
keit zuhöchst hielt.Leo Blech hat uns die letzte 
Tiefe übermittelt. Jn ihm spüren wir einen Bayreu- 
ther Atem « der das ganze sanft uberweht.- 
Mit dieser Aufführung des Parsifal erreicht aas 
Königliche Opernhaus eine neue Stufe. Das ist der Ca 
eamteIndruck. Es ist eigentlich schade, ihn zu zer 
kleinern.. Aber ee zeigt, was uns fehlt, - und warum 
die rechte Bayreuther Stimmung bei uns nicht auf- 
kommt« Zunächst: Hüleen-Kaeseier. Diese Regie 
schafft gute Bühnenbilder, die wir wie einzelne Ta 
feln im Gedächtnis wahren. Aber sie verwebt nicht, 
wir sehen eine herrliche Waldverwcrrenheit des er 
sten Aufzuges. Jn weiter Ferne hinter verästelten 
Baumkronen - der See. -Hier arbeitet unsere Phanta 
sie weiter« Das ist gut. Das ist der Zweck. Wir 
sehen aber einen Zaüberjgarten* der wie eine geplün 
derte Baumblüte ln Werder (bei Potsdam) aussieht. Jn 
ihm tanzen Klingscis Blumenmädchen einen altmodischen 
und furchtbar gut einstudierten Reigen. Jmmer in 
Gruppen zu vieren. Und Parsifal ruft: Wie duftet ihr 
hold ! Seid ihr denn Blumen ? Jet berauscht von so 
viel dahinschwebender Schönheit. Des reinen Toren 
Sinne erwachen.- Wir können ihm das nicht, glauben. 
Das ist es.- 
Der Gralstempel. Hier ist der Ton getroffen. 
Uneingeschränkt. Wunderbar heilig. Ergreifend schön.
	        
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