Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

Rote Rosen 
von Götz Amulett. 
Dort auf dem weißen Tisch die roten Rosen, 
Die haben mich um den Verstand gebracht, 
Wie ihre Kelche miteinander kosen 
In dieser düfteschwangren, heißen Nacht .... 
Das reißt die Sinne hin zu wilden Gluten, 
In trunkenem Vergessen lockt das Glück, 
Ich küsse Deines Haares goldne Fluten, 
Und zitternd sinkt Dein schlanker Leib zurück . . . 
Der schwüle Duft beginnt mich zu verwirren. 
Ein Kuß, so voller Leidenschaft, 
Daß leis die Zähne aufeinander klirren, 
Raubt mir der Ueberlegung letzte Kraft, 
Von weißen Gliedern löse ich die Hüllen, 
Ich schaue Deiner Schönheit reine Pracht — 
So soll sich meine Sehnsucht nun erfüllen; 
Und rote Rosen duften durch die Nacht. — — 
Worte. 
Die Bildung ist das Feigenblatt, mit 
dem die Dummheit ihre Blößen deckt. 
Briefe sind geistiger Stuhlgang. 
K. B. sagte zu mir: „Wie kann man Worte 
wechseln mit einem Mädchen, das ick und 
det spricht?!“ 
Ich: „Es gibt auch solche, deren Seelen 
hochdeutsch reden. 
Du fragst, warum ich friedlos. Kind!! Luft 
schiffe erbauen wir — aber Wesentlichstes 
kennen zu lernen bleibt uns versagt. Das sind 
die Todarten. Erschieß ich mich heut, kann 
ich nie empfinden, wie das Ertrinken ist. 
Stürz ich mich aber aus dem Fenster, nie 
lern ich, wie Gift tut. F. H.
	        
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