Volltext: Ausländische Kunst in Zürich

ihren Weg zurücktinden. (Wenn freilich das eine oder an- 
dere Werk aus spontaner Entschließung seines Herrn ins 
Kunsthaus auch weiterhin, vielleicht gar dauernd, sollte 
verbannt bleiben, so wäre ihm eine ehrenvolle und Freudige 
Aufnahme gewiß). 
Die Meinung bei der Einbeziehung des Kunsthausbesitzes 
in die Ausstellung war, daß damit noch einmal, wie schon 
mit der Ausstellung ‚Sammlung II‘ und Früher mit der Aus- 
stellung der schönen Erwerbungen der Vereinigung Zürcher 
Kunstfreunde und der unvergleichlich herrlichen Ausstel- 
lung der alten Meister und der neueren Franzosen der 
Sammlung Oskar Reinhart, Wert und Gewicht der eigenen 
Bestände überprüft, noch einmal, auf einem neuen Weg, 
allen Verantwortlichen, und für ein Zürcher Kunstmuseum 
ist eben Zürich verantwortlich, offenbar würde, was 
Zürich in seinem Kunsthaus hat und was es nicht hat, wie 
reich und wie arm es ist. 
Die Ausstellung wäre damit ein neuer Aufruf an alle 
Freunde des Kunsthauses und der Kunst zum Mitdenken 
und Mithelfen, damit Zürich mit der Zeit das Kunstmuseum 
erhält, das ihm ansteht und das es verdient. 
Dies über dem nun mit keinerlei Absicht und Wunsch ver- 
knüpftten, einfachsten Grundgefühl — das die aus so ver- 
schiedenen Elementen aufgebaute Vielfalt der Ausstellung 
vielleicht doch als Eines und Einziges zu wecken und zu 
stärken vermag: Daß bei allem Wandel in der Umwelt und 
Außenwelt das Gültige und Lebendige im Kunstwerk das 
ist, was der Künstler aus seiner Innenwelt daran gibt. 
Der Innenwelt, die, wie wir glauben müssen, uns Menschen 
von Land zu Land, von allen Zeiten her und weiterhin, 
allein verbindet, und, wo sie es vermag, eint; in der 
Unsterblichkeit nicht so sehr des einzelnen Menschen als 
des Menschengeistes. Dies ist zugleich das Einzige, und das 
Höchste, was auch die äußerlich so bunte Ausstellung füllt 
und einfach macht und in sich bindet, auch uns an sie, und 
wenn wir vor den Werken stehen und ihren Gehalt empfin- 
den, uns unter einander.‘
	        
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