fremde Größen und Nichtgrößen gelegentlich in Gefahr ge-
raten sind, übersehen und zurückgesetzt zu werden. Doch
sind es gerade sie, die immer wieder am ungeduldigsten
über die nahen Grenzen unserer Kantone und des Landes
hinaus die Weite suchen, in Reisen und Aufenthalten unter
andern Himmeln, zwischen andern Menschen, und die
Tiefe, in der Betrachtung und Ergründung der Werke ihrer
Brüder aller Regionen und Zeiten. Wir möchten glauben
dürfen, daß auch unsere Künstler, unsere Künstler vor
allen, den Gedanken dieser Ausstellung und den Versuch
seiner Verwirklichung begrüßen.
Eine künstlerisch oder kunstwissenschaftlich streng thema-
tische oder systematische Ausstellung war bei der Begren-
zung des Sammelgebietes auf die Stadt Zürich und ihre
nähere Umgebung nicht möglich. Das Thema mußte weit
gefaßt werden, eher nur Kunst als solche, denn ein be-
stimmter Ausschnitt oder eine wissenschaftlich gesäuberte
Reihe.
Wie versucht worden ist, die Substanz mit der Verteilung
auf bestimmte Raumgruppen zu gliedern und die Glieder in
sich zu binden, zeigt der Gang durch die Ausstellung.
Ueber die Substanz als solche orientiert der Katalog, der
mit den in zwei Gruppen zusammengefaßten zweihundert
Blättern moderner Druckgraphik über achthundert Num-
mern aufzählt.
Die so zusammengebündelte Ausstellung ist aber innerlich
keine Einheit. Sie kann nur eine Vielheit sein und bleiben;
buchstäblich eine Vier-heit, wenn man nicht die eingeteilte
und aufgeteilte Substanz betrachtet, sondern die Art ihrer
Elemente und die Bedingungen, welche diese tragen. Die
vier beteiligten Instanzen sind die Künstler, die Sammler,
das Kunsthaus, das Publikum.
Mit ihren Beziehungen zur Substanz der Ausstellung und
gegenseitig unter einander verhält es sich so:
Die Künstler stehen am Antang. Ohne sie sind die
Werke nicht vorhanden, und damit auch die Sammler, die
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