Volltext: Ausländische Kunst in Zürich

Ausstellung im Kunsthaus und das an ihr interessierte 
Publikum inexistent. Geschaffen haben die Künstler die 
Werke aus ihrer Umwelt heraus und Für ihre Umwelt, 
die nur bei sehr wenigen von ihnen auch noch die unsere 
ist. Sie werden für alle Zeiten im Gegenständlichen nur 
Zeugen ihrer Umwelt sein und haben in den seltensten 
Fällen an den Sammler gedacht, an ihn denken können, 
der heute ihr Werk gerade besitzt. 
Der Sammler wählt aus einer Auswahl, die ihm durch 
den Zufall meist sinnloser Verkettungen schon selber zu- 
geschnitten ist, die Werke, die er weder in persönlicher, 
das heißt gegenseitig-menschlicher, Beziehung zu dem meist 
längst schon toten oder ihm sonst unbekannten Künstler — 
aber auch nicht im Gedanken an die Ausstellung im Kunst- 
haus — erwirbt, um sie in seine Umwelt einzureihen, so 
lange er mit ihr, eher sie mit ihm, lebt. 
Das Kunsthaus erbittet sich bei einer großen Zahl 
von Sammlern, die meistens wieder nichts von einander 
wissen und, jeder in seiner eigenen, besonderen Umwelt 
leben — und sammeln —, die Werke in einer Wahl nach 
Wünschen und Gedanken, an denen auch wieder die 
Sammler nicht Anteil haben. Und vor dem Endergebnis 
steht das Publikum. Es hat sich mit ihm auseinander- 
zusetzen. 
Hier ist die Stufe und die Stelle, wo endlich wirkliche Be- 
ziehung besteht, oder doch bewußt erstrebt wird, an den 
Platz von Nach-einander und Neben-einander ein Für- 
einander tritt. Die Ausstellung will ja nicht sammeln und 
besitzen, sondern mit-teilen. Doch ist die Frage, wie weit, 
was die Ausstellung bietet, dem, was das Publikum er- 
wartet, entspricht. 
Wir sehen zwei Ansatzstellen Für die Kritik: 1. Die Aus- 
stellung ist unvollständig! 2. Die Ausstellung ist zu groß! 
— Die zwei Vorbehalte widersprechen sich nicht. Der alte 
Schulmeisterspruch: ‚Ich sehe einige, die nicht da sind‘ gilt 
auch hier. Wir sehen auch ‚Lücken‘ und haben auch die 
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