259
des Bürgerkrieges zu: „Jetzt, Genossen, mit Macht
und, Kraft für Volksfreiheit, im neuen wie Im alten
Vaterlande.“ Es war dies eine Leidenschaft für die
Freiheit, die keine nationalen Grenzen kannte. Es
waren tapfere deutsche Worte im Kampfe für die
Freiheit und für die Wahrheit. Unld von uns Ameri
kanern deutscher Herkunft, die wir diese große Tra
dition geerbt, hat jeder das Recht, mit Thomas Paine
zu sagen: „Die Welt ist meine Heimat, das Gute zu
tun, ist meine Religion.“ Heute kehrt eine Million
deutscher Soldaten und Matrosen unter dem gestreif
ten Sternenbanner in die alte Welt zurück, um den
heiligen Kampf auszuf echten, den unsere Väter 1848
verloren haben. Bald Wird einer dem anderen zurufen:
„Wir kämpfen nicht nur für die Freiheit Amerikas;
wir kämpfen auch für die Freiheit Deutschlands, für
die Freiheit unserer deutschen Brüder in der alten
Heimat, die unter einer Sklaverei leiden, die ärger ist
als der Tod. Manche mögen von Kompromissen spre
chen, andere von Kriegsmüdigkeit. Aber wir Nach
kommen der Achtundvierziger werden weder zurück
weichen, noch nachlassen, bis ein freies Deutschland
unter verbrüderten Nationen seinen ihm gebührenden
Platz in der Welt einnehmen wird.“
AMERIKA IM KRIEG
von Dr. Frank Bohn.
(Nummer 34, 27. April 1918.)
Während der letzten Monate meines Aufenthaltes
in Amerika unternahm ich eine Reise durch die Ver
einigten Staaten, auf der ich hundertfünfzig Vorträge
über die Kriegsfragen hielt. Die vierzigtausend Kilo
meter, die ich zu diesem Zwecke per Bahn zurück
legte, gaben mir die Möglichkeit, alle Teile unseres
Landes aufzusuchen, wo ich mit allen Klassen des
Volkes zusammenkam. Oft war ich selbst darüber
überrascht, zu sehen, mit welchem Ernste alle Teile
des Landes und die Bevölkerung ihre ganze Energie
den Kriegsvorbereitungen zuwenden.