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hinters Licht führen lassen. Sie wird wach und hart
sein, kritisch unld bewußt. Sie wird nicht stumm
bleiben. Sie wird nicht vergeben und vergessen, bevor
sie den Sieg über die alte Welt erkämpft hat. Bann
allerdings wird sie so gründlich vergessen, daß keine
Erinnerung an die besiegte Generation übrig bleibt.
Die Welt wird der blutbefleckten Schänder nicht ge
denken, weder im Guten noch im Bösen.
Es braucht nicht erst betont zu werden, daß das
Wort „Jugend“ hier nicht nur im engsten Sinne ge
braucht wird. Zur Jugend gehört alles, was so sehr
unter der Unerträglichkeit des Heute leidet, daß es
entschlossen zur Jugend steht. „Der Geist ist in uns
Allen“ — heißt’s im alten Jenenser Rurschenliede. Der
Geist läßt sich nicht töten. Wir glauben nicht daran,
daß der Geist, der im letzten Jahrzehnt in der euro
päischen Jugend lebendig war, für immer erstorben
sein soll.
Man erinnere sich. Seit der Jahrhundertwende
gärte es in der Jugend. Ihre Gesundheit und Un
verdorbenheit empörte siich gegen die greisenhafte
Familiensimp el ei und die korrupten Lebensgewohn
heit der Gesellschaft, gegen die materialistische Macht
gier der' Politik, gegen die irreligiöse Religiosität, die
ethische Doppelzüngigkeit und die bald skeptisch, bald
brutal, bald idyllisch und bald preziös sich gebärdende
Inhaltslosigkeit und Unverantwortllichkeit des öffent
lichen geistigen Lebens. Aus dieser gesunden Em
pörung der Jugend heraus entstanden die „Wander-
vogeUdBiinde und andere Vereinigungen. Die Em
pörung war zunächst mehr instinktiv als bewußt. Es
galt zunächst nur eine mehr older minder radikale
Selbstbefreiung, ein persönliches Sicbselbstwieder-
finden, eine Wiedervereinigung mit der Natur, ein
Sichbesinnen auf die elementaren Tatsachen des
Lebens. Bald änderte sich das aber. Und die bewuß
teren und geistigeren Elemente wiesen der Jugend
Ziele und Aufgaben. Nicht im Sinne Irgend einer
Parteipolitik, sondern im Sinne einer geistleib Mehlen
Jugendbewegung, deren Wesen gerade darin bestand,
die schöpferische Kraft der jungen Jahre so zur Ent