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(oder wenn man will: Barbaropa) nach dem Krieg ein einziger Veteranen
verein sein wird. Deswegen möchte, aller Leiden ungeachtet, ich den Juden,
einen der besten Streiter Gottes und der Menschheit, aus dieser aufreibenden
Dienstpflicht noch nicht in den vegetativen Ruhestand, in den nabelbeschau
lichen, lebenfristenden Ackerbau entlassen, auf Milch- und Honigflüssen
dahinzutreiben.
Und, letzten Endes: wozu die vielen Stammgottheiten und Spezial-
Baale der vielen Völker? Hätten die Konfessionslehrer sämtlicher Sekten
sich darauf „beschränkt“, den Kindern als Inbegriff aller Religion nur zwei
Sätze ins Herz zu treiben, in die innerste Seele zu gießen, wären wir aller
Kriege und Ismen enthoben. Ich meine die Sprüche: „Du sollst nicht
töten“ und „Behandle deinen Nächsten wie dich selbst“.
£ffans ^{[cfiter:
EIN MALER SPRICHT ZU DEN MALERN
Die Maler haben sich bisher nicht um das reale Leben gekümmert,
weil ihnen nichts daran lag. Deswegen haben sie nichts dafür getan und
tun können. Malern, die als Soldaten im Schützengraben sind, in Gefahr
von der andern Seite ermordet zu werden, liegt etwas am Leben, sie
werden also etwas dafür tun.
Maler haben sich nicht um den Geist bemüht; was sie damit bezeich-
neten, war Selbstbefriedigung wie alles andere; es diente der Selbststeige
rung und der Autoreneitelkeit. Sie werden von der geistfeindlichen Ge
walt bis in die Briefe, ihre privatesten Äußerungen, belauert und bestraft
und vernichtet, sie sollen der brutalen Macht dienen, sie sogar propagieren;
— sie werden etwas dagegen tun müssen.
Sie haben wie alle Menschen brutal begriffen, daß die erste Forde
rung das Menschen die ist, einen freien niemals zu versklavenden Körper
zu besitzen.