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Betrachtung, Beruf und Privatleben spaltet, der sich in jeder Methode zu
rechtfindet, dem es immer nur auf ,»konsequente Entwicklung“, ganz gleich
von was für einer Voraussetzung, ankommt, die zu berühren ihm Ein
mischung in die Freiheit des Künstlers dünkt, weil er als Resultat dieser
„Einmischung“ befürchten müßte, seiner eigenen traurigen Verantwor
tungslosigkeit auf die Spur zu kommen. Er läßt also mit gegenseitigem
Einverständnis Voraussetzung Voraussetzung sein. Im Frieden, in dem ein
gütigerer Staat eines gütigem Geschicks alles gelassen hätte, in dem der
Glaube an das Glückbringende erreichter Richtigkeit ein Glaube war, in
dessen ungestörter Akustik die kaum artikulierten Töne der Seele Anspruch
machen durften fühlbar gehört zu werden, in dem Maler sich gegenseitige
Schönheit zeigten und vormachten, war es so, — es war eben so. Weil
wir Zwanzig- bis Dreissigjährigen noch nichts wußten, es Krieg, an den
wir nicht glaubten, nie vor unsern Augen gab und die Vegetation unserer
Herzen auch ohne Tiefstes und Ernstestes blühte und berauschte. tflber
jetzt ist das zu Gnde.
Kein Mensch wird um die Entscheidung herum können: zur Erhaltung
seiner selbst und des Guten und des Menschen sicß einzusetzen mit affer
Kraft in jeder Handlung? Einmal wird auch dem Maler eigene Qual ein
fachste Formulierung für Gut und Böse hervorpressen. Einmal wird auch
der Maler das finden, was zu tun ist. Dann wird malen und für die
Menschheit handeln so untrennbar sein, daß man nicht mehr auf Men
schen schießt.