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kongreß in der Schweiz, während der Telegraaf sich 
einen — wie sagt man? wetenschappelyken Aufsatz 
von André Gide funken läßt (Dada, erklärte er, sei 
Aeußerung einer bestimmten geistigen Atmosphäre, 
die Erfindung des Wortes Dada könne durch keine 
spätere Leistung überboten werden). Ach ja, schließ 
lich gaben vor ein paar Wochen einige hiesige Lite 
raten und Kunstschilders*) eine Soirée, an welcher sie 
Gedichte von K. Schwitters als Dada vorbrachten. 
Wie Sie sehen, keine Idee von Dada. Man weiß nur, 
daß die Dadaisten Herrschaften sind, welche das 
Publikum — wie sagt man? verhühnerpipeln, und da 
es auf der Welt kein idyllischeres Land gibt als Hol 
land, so sind für Sie die Aussichten hier schlecht. 
In ganz Holland gibt es nur drei wahre Dada 
isten: die andern heißen Bloomfield und Sieg van 
Menk. (Leben ganz bescheiden. Käse hauptsächlich. 
Gehen ganz ruhig ihrem Beruf nach. Besuchen eifrig 
alle Chaplin-Films.) Sie wissen doch, daß Charlie 
Chaplins Vater Adolf Zeppelin hieß und aus Mann 
heim gebürtig ist, wenn auch nicht verwandt mit dem 
Grafen von Zeppelin, dem bekannten Luftschiff, wie 
neulich der Nieuwe Rotterdamsche Courant schrieb: 
In der Gründerzeit wanderte Adolf nach Amerika 
aus, wo ihm in Chicago in der berüchtigten Easystreet 
— er hatte dort eine kleine Bar — ein Knäblein ge 
boren wurde, das er Charlie nannte. Charlie wurde 
als Dreijähriger von einem wandernden Zirkus ge 
stohlen, als Akrobat ausgebildet, kam später nach 
*) holländisch-deutsch (Anm. d. Herausg.).
	        
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