Wortes, das wie ein Diskurs, tönender Schrei, ge
schleudert ist; alle Individualitäten in ihrem Augen
blickswahn achten: im ernsten, furchtsamen, schüch
ternen, glühenden, kraftvollen, entschiedenen, begei
sterten Wahn; seine Kirche von allem unnützen,
schweren Requisiten abschälen, wie eine Lichtfontäne
den ungefälligen oder verliebten Gedanken ausspeien,
oder ihn liebkosen — mit der lebhaften Genugtuung,
daß das einerlei ist — mit derselben Intensität in der
Zelle seiner Seele, insektenrein für wohlgeborenes
Blut und von Erzengelkörpern übergoldet. Freiheit:
Dada, Dada, Dada, aufheulen der verkrampften Far
ben, Verschlingung der Gegensätze und aller Wider
sprüche, der Grotesken und der Inkonsequenzen : Das
Leben.
TRISTAN TZARA
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Schall und Rauch.*)
Auf der Flöte groß und bieder
Spielt der Dadäiste wieder,
Da am Fluß die Grille zirpt
Und der Mond die Nacht umwirbt,
T andaradei.
Ach, die Seele ist so trocken
9 * v
Und der Kopf ist ganz verwirrt,
Oben, wo die Wolken hocken,
Grausiges Gevögel schwirrt,
Tandaradei.
*) aus der Zeitschrift »Der Dada*, Herausgeber Raoul
Hausmann, Malik-Verlag, Berlin-Halensee.
9*
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