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Homo homini dada. 
— DAIMONIDES, 
Cogitata, XIII, 1497d. 
Hier kann nur der Dadaismus helfen. 
Der geeignetste Technizismus, dessen er sich 
hier bedienen kann (auf den er aber nicht ausschließ 
lich angewiesen ist), ist der der parodischen, zyni 
schen oder satirischen Darstellung des Wirklichen. 
Von dieser Darstellung des Wirklichen hat die 
Öffentlichkeit ersichtlich einen völlig unzureichenden 
Begriff, wenn sie (wiederum die Ausdrucksmittel zu 
wichtig nehmend) das Tuten der Megaphone und 
das Stimmengewirr des simultanistischen poème 
bmitiste*) für einen im Grunde leicht zu praktizieren 
den Spaß hält. 
Dadaistische Darstellung erfordert 
in Wahrheit ernstes und wirkliches 
Eindringen in die Idee der Sache. 
Es ist durchweg immer die wirkliche Welt, die 
in der dada-Kunst erscheint. Wer das Bellen der 
Seekühe, die Arien der Troglodyten nicht vernimmt, 
wer die Wamungstelegramme des metaphysischen 
Iguanodons in den Wind schlägt und das alles für 
leere Phantasmen hält, hat noch viel zu lernen, ehe 
er für den Dadaismus reif ist. 
Es ist nichts als der streng adäquate Ausdruck 
der Wirklichkeit in ihrer Idee, wenn der Dadaismus 
z. B. Menschen darstellt, wie sie, mit Würde und 
*) Hier verwechselt der gelehrte Autor poème bruitiste 
mit poème simultané. Anm. d. Herausg.
	        
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