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sicherer zu erreichen, als wenn sie ein Ganzes ver 
suchten. Kurz, man spezialisierte sich im Suchen von 
Beziehungen innerer Art, indem man sich auf ein 
Ziel zu dirigierte, welches das der Nachahmung 
durch intensivstes, sensibelstes Aufnehmen einer oder 
mehrerer äußerer Beziehungen weit überragte. 
Die Futuristen spezialisierten sich (jede Kunst 
schule ist eine Spezialisierung) auf die Beziehungen 
der Bewegungen und deren Gleichzeitigkeit. Da je 
doch auch sie noch illusionistisch blieben, mehrere 
Gegenstände in ein kinematographisches Nebenein 
ander stellend, behielten sie die Fläche bei und muß 
ten den Raum komponieren. Immerhin waren sie 
interessanter als die Expressionisten, die dadurch das 
Illusionistische kühn behalten zu dürfen glaubten, daß 
sie für die auch von ihnen gesuchte Verinnerlichung 
das Schlagwort „Psychologische Kunst“ prägten. 
Eine sehr arme Neuerung. Was sie erreichten, war 
lediglich Symbolisches, das schließlich auch ohne die 
günstige Gelegenheit der Zeitumstände den Weg an 
die Plakatwand gefunden hätte. 
Das Ziel jedes Kunstwerks ist die Emotion, die 
umso stärker ist, je unmittelbarer die durch das 
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Kunstwerk repräsentierte Realität ist. Das Fehlen 
des Problematischen, des Suchens noch im Bilde, ist 
die wichtigste Voraussetzung dafür, innerhalb eines 
Kunstwerks zum Unmittelbaren vorzudringen. Die 
Einmengung des Intellekts, um Probleme zu setzen 
oder zu erläutern, schwächt die Emotion, macht sie
	        
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