Volltext: Der Almanach der Neuen Jugend auf das Jahr 1917 (1)

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JOHANNES R. BECHER: 
AN DIE SOLDATEN DER SOZIA 
LISTISCHEN ARMEE 
\... Soldaten der Sozialistischen Armee! Brüder und Schwestern! Sol» 
daten desGeistes! Soldaten der guten Idee! Soldaten ihr vor der entschei» 
denden Schlacht! Euer Tag, euere Stunde beginnt! Nachts wieder Füh» 
lung mit dem verfolgenden Feind genommen, stehen unsereVortruppen 
bereits im Feuer. Man ist auf beiden Seiten voll Energie, Fleiß und 
Umsicht bemüht, heftigst sich zu entwickeln. 
Soldaten! Kein Zweifel mehr! Die Situation bezeigt: es geht um 
die Entscheidung, nein, nicht um die Existenz einer Nation, nicht um 
die einer Rasse noch um die einer Dynastie gar, sondern um die der 
Menschheit, um die Hegemonie des blanken Rechtes vor der krassen 
Gewalt, um das Reich Gottes. Entweder — oder. Bestimmt, — Freund 
oder Feind: die Maske herabgezogen — bekennt euch! 
Wie ihr es in den drei vorhergegangenen Wochen dieses Kriegs letzt» 
hin meisterlich verstandet, durch kluge und kühnste Manöver ver» 
schiedenster, meist überraschender Art: unerhörteste phantastische 
Episoden leuchtend bis in die fernste Zukunft hinein... den durch die uns 
leider einmal äußerst fatalen politischen Umstände bedingten Nachteil in 
unserer Mobilisation auszugleichen / den eigenen Aufmarsch aber, so gut 
es sich eben überhaupt noch machen ließ, im Angesicht des Feindes so» 
Zusagen zu vollführen: und zwar, ich gestehe es gern, weit über meine 
damaligen Berechnungen und Absichten hinaus, wie in selbstlosester 
Zusammenarbeit unterschiedslos Führer und Mannschaft, nirgends ge» 
schlagen, auf die leichten, äußerlichen Erfolg gerne verzichtend, freudig 
und gläubigeinem höheren, nur einem wahrhaft inneren Gesicht erkenn» 
baren Zweck untergeordnet.... weiteste und so geliebteste Strecken 
heimatlichen Bodens, ja die Hauptstadt selbst dem an Zahl und Zeit 
sehr überlegenen Feind räumen mußte/Verwirrung und Verzweiflung 
der gescheuchten Bevölkerung durch jene zuversichtlichste, opfer»
	        
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