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Brooklyn. Vorher hatte er vielerlei Aufsätze, auch kleine und größere
Novellen veröffentlicht. Während er Zimmermann war — aber
nicht gerade durch die körperliche Arbeit, sondern durch die Muße,-
man beklagte sich wohl in der Familie über sein vieles Spazierengehen
und Herumliegen — kam das Neue über ihn: auf einmal und zu»
gleich der neue Geist, die neue Form, und mit dem Unendlichkeits*
gefühl auch der Unendlichkeitsstoff. Später, während des Krieges, ist
er drei Jahre lang freiwilliger Krankenpfleger, wobei er den Kranken
durch sein Geplauder und durch sein teilnahmsvolles schweigendes
Bei*ihnen*Sitzen, durch seine Liebe und die suggestive Kraft seiner
Person — alle seine Bilder zeigen, daß die Innigkeit, die Versunkenheit
und die Mitteilsamkeit seines Wesens sich auch in seiner Leiblichkeit
gestaltet hatte — am meisten Gutes tat. Eine Zeitlang bekleidete er
dann einen untergeordneten Posten in einem Ministerium, wobei er
der Maßreglung um seiner Gedichte willen nicht entging,- 1873 erlitt
er den ersten Schlaganfall, war aber noch lange in starker geistiger
Kraft tätig/ lebte von den Erträgnissen seiner Schriften und Unter*
Stützungen des Kreises, der sich mehr und mehr an ihn schloß/ in
Camden, New Jersey, ist er am 26. März 1892 gestorben.
Im Alter von über dreißig Jahren also ist Whitman zu seiner Dichter*
kraft gekommen,-was er vorher geschrieben, hat kaum eine Beziehung
zu dem Wesen, das nun herauskam. Einer, der langsam reift und über
den es dann noch mit vehementer Plötzlidikeit kommt, ist er. Das
Vorwort, das er 1855 seinem Budie mitgab, vereinigt die Reife des
Manns, der wie eingewachsen auf seinem Platze steht, mit der blut*
jungen Hingerissenheit des Beginnenden. »Der reichste Mann ist der,
der aller Pracht, die er sieht, Gleichartiges aus dem größeren Vorrat
seines eigenen Selbst entgegenstellt.« Das ist seine erste Entdeckung,
zu der erst später Einflüsse von Fichte und Hegel gekommen sind,
während, wie Bertz in einem übrigens ungenießbaren Buch richtig zeigt,
Emerson schon damals eingewirkt hat: daß der Mensch in seinem Ich,
in seiner Geistigkeit die ganzeWelt trägt,- daß die Welt nur eine