Volltext: Zenit : internationale Zeitschrift für neue Kunst (2 (1922), 16)

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In Ohnmacht fallen Kinder fremder Zeit 
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Nicht vor Kirchen 
Nicht vor Königen 
Nicht vor Göttern 
VOR KINOTÜREN 
ZIRKUS EUROPA IV. Epoche beginnt 
Affen retten Menschen 
Menschen wurden 
Affen blieben 
Und Darwins Theorie 
Wäre der Mensch vom Affen geworden 
Gäbe es keine Affen 
Sonne ist Mörder 
Fersen 
Röcheln alte Welten unter unsern 
Unter der Last Sonnentoter 
Menschen sind Mörder 
Hurra 
Hängen wollen wir euere perverse Kultur 
Auf Frauenhüte in Bordellen 
just wenn ihr euch in Kriecherstellung finden werdet 
Und lachen: ha ha ha 
Sinken grosse Schiffe 
CUNARD LINE 
Europa-Amerika in 6 Tagen 
Singen kräftige Burschen rohe Balkanarien 
Erde brennt unter Füssen flammender Wälder 
ATLANTIS 
Ruht auf Beinen von Seehunden und Korallen 
Unzahl Ertrinkender fangen Amerikas Goldstrohhalm 
Europa tanzt Shimmy auf Beinen und Gold 
FEUER 
Immer zu wenig Opfer 
Ha 
Fest sind unsere Eichengalgen 
Hallo 
Schnell 
RETTUNGSWAGEN 
Grosse Wahrheit ist das Lachen 
Alle Wahrheiten sind klein 
Es brennt mich von spitzigen Schuhen 
Hühneraugen 
Tragisch sind wir in Badezimmern 
Noch mehr in Schlafzimmern 
Morgen 
Meine Frau esst das grüne Salatherz 
Leid vor dem Spiegel 
Trennen das Leinen neuer Hemden 
Liebeskuss 
Serbische Sprache reimt auf Tanten—Intriguen 
Es bedeutet 
Immer überall eins dasselbe 
Bei Gott schöner geht man in Komitenopanken 
Hip Hip Hurra 
KUBURA 
HERRLICH 
WÄRE 
ZU 
HABEN 
FÜR DIE ZWEITE ATMOSPHAERE 
300.000 Schläge in einer Sekunde 
V. POL1ANSKI 
Serpentinelle 
Die Gasse braust und tretet den armen Jüngling. Herbst- 
abend heult. Alle Stadtuhren zeigen zynisch 
Q Uhr 
Er hat Hunger. Sein Name ist Rakir. Ganz zufällig wurde 
er geboren und vergass vollständig diese lächerliche Tat 
sache. 
Jal Das bin ichl Rakir! 
Du Rakir?! 
Ja! Ich liebe dich. Komm mit mir. Ich weiss, dass dir 
mich gesucht hast. Und ich war hier auf dieser Strassen* 
bahnschiene. Ich bildete mir ein, das diese Schiene eine 
Schlange sei. Ich wollte sie zerschmettern. Das gelang 
mir nicht. Das Eisen ist hart und wird nicht zur Schlange. 
Ja! Ich Rakir liebe dich Martira. Du wirst jetzt in mein 
Bett kommen. Du wirst mich im Triumph der Leidenschaft 
vor Entsetzen erdrosseln. Ich leide. Komm! Ich quäle mich. 
Ich sterbe. Komm! Martira! Deine Liebe verwandelt 
mich zum queren Hieroglyph. 
Ich Rakir. 
Du Martira. 
Wir sind Zauberer. Komm dass wir der eisernen Schlan 
ge den Kopf zerschmettern. Dass wir von 300.000 Schlä 
gen in einer Sekunde auf den Kopf sterben. 
Hunger. 
Stadt. 
Gestank. 
Alle Kabarette in der Stadt sind lustige Kirchen. 
„Marsch Hund!“ 
Das sind die letzten Worte von Rakir und Martira. 
DER BLINDE № 52 
Hallo 
Schädel 
Es schmerzt mich die Nummer 
Ein Blinder steht um Mitternacht 
Er wartet 
Strassendurchbruch 
Ecke 
Kabaret 
Orgische Musik 
Wann wird der Tag leuchten 
Durch schwarze Gläser der Blindenbrille 
Zauberer russische Zarengenerale 
Um 10 Dinar abendlich 
Mein Schatten mein Vampyr 
Verderben die Uhr 
Zeit stehen bleiben 
Ganze Welt verwandeln 
In blöden marktschreienden 
IDIOTOMAN 
Pan 
Pan 
Pan 
PANOPTIKUM 
Kum 
Um 
M 
Dieses Sonderheft wurde von Nina-Naj übersetzt. 
Berlin 11. August 1922.
	        
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