Volltext: Hurra! Hurra! Hurra!

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Ueberwindung großer Schüchternheit einer gewissen Grete Lorenz 
im Dunkel an einem Gartenzaun stehend auf deren Anweisung hin 
unter die Röcke gegriffen hatte. Er hatte sich zuerst über die Ab 
wesenheit der ihm bei sich selbst bekannten Organe gewundert, als 
ihm seine Gelehrsamkeit aus Mantegazza zu Hilfe kam und er 
blitzartig in seinem sonst recht schwächlichen Gehirn den physio 
logischen Begriff Weib eingeordnet hatte. 
Daraufhin griff er etwas zu herzhaft zu, sodaß das Mädchen 
ihm seine Ungeschicklichkeit vorwarf und es bei diesen zwei Ver 
suchen, tatsächlich Mann zu werden, sein Bewenden fand. 
Nachdem man sich gegenseitig alles Wissenswerte erzählt hatte, 
ging man also gemeinsam zum Angriff vor. Unsere beiden Jüng 
linge setzten sich in der Kneipe auf eine Bank, vor einem Tisch 
und bestellten bei einer der anwesenden Kellnerinnen Bier. Als 
bald erhielten sie nicht nur das Gewünschte, es begaben sich auch 
zwei, nicht gerade übermäßig junge und hübsche Frauenzimmer 
an ihren Tisch. 
Der Vetter, etwas älter aussehend als Adolf, mit einem Baß 
und schwarzen Locken begabt, wollte vor dem Provinzler protzen, 
er legte je einen Groschen an zwei Ecken des Tisches und —; wie 
aber wurde unserm jungen Kutschenbauch, als sich eines der 
Frauenzimmer keck auf seinen Schoß setzte, und (alles nähere erfah 
ren Sie telephonisch!) Adolf plötzlich bangend, von dem seiner Mei 
nung nach unziemlichen Benehmen der Kellnerin mehr als vor dem 
Kopf gestoßen, unter starkem Erröten aufsprang und die Flucht 
ergriff, den kühnen Vetter alleine zurücklassend! Auf dem Wege 
seiner Flucht kam ihm noch manche Besorgnis, so wegen des Geldes, 
und ob solcherlei Experimente und Manipulationen wie die eben 
erlebten des öfteren vorkämen (er nahm sich zur größeren Sicher 
heit vor, künftig jeden Groschen zu beriechen) sowie wegen der 
Unverschämtheit der Kellnerin, er fragte sich vergeblich, ob dies 
unziemliche Benehmen dringend notwendig sei. 
Als er nach einer Stunde Wartens, von dem nachfolgenden 
Vetter mit Hohn übergossen, sich wieder in die Wohnung seiner 
Verwandten und dann ins Bett begab, dachte er noch immer über 
die Vorfälle des Abends nach, ohne die gewünschte Klarheit er 
langen zu können. Diese sollte ihm erst an einem der nächsten
	        
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