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Sinnlichkeit mancher Franzosen, die weniger beherrschte, weiter
nach rechts und links ausschlagende Romantik der Deutschen
und Skandinavier, bis zu den Randgebieten jüngerer Völker
mit ungleicher Mischung von Kunstform und Pathos, und zu
der Sehnsucht der Großstadt nach einer Plastik ohne Gegen
ständlichkeit, in reinen Beziehungen von an sich bedeutungs
losen Massen, Flächen, Linien und Räumen.
Die Ausstellung ist aufgebaut für Zürich und das Zürcher
Volk. Wenn diesem und seinen Gästen von den aus einem
geographisch und künstlerisch gleich ausgedehnten Raum
entliehenen Werken die Augen und der Sinn erfüllt sind, so
darf auch auf gewiesen werden, was Zürich zum Teil schon
seit Jahrzehnten, zum Teil seit gestern und heute erst, doch
selber schon besitzt. Der zweite Abschnitt dieses Verzeichnisses
gibt Aufschluß über den Bestand an plastischen Werken in
öffentlichen Sammlungen, an Bauten, auf öffentlichem und
privatem Grund und weist ausführlicher hin auf die Denk
mäler im kleinen, die Steine und Zeichen der großen Fried
höfe. Das fremde, sonntägliche Licht der Internationalen
Ausstellung fällt auch auf diese, sonst Manchem werktäglich
allzu nahen Zeugen.
Sie weisen vorerst rückwärts, einmal zeitlich, in die Ver
gangenheit, dann überhaupt zu den Orten, wo Plastik am
ehesten erwacht und wächst, zur Baukunst und zum Grabmal,
und zeigen, daß diese Herde wie vor Jahrhunderten die Lebens
kraft bewahren und neue Werke auch in unserer Zeit ent
stehen lassen. Die Kirche ist daran weniger beteiligt als in
frühem Zeiten, sie vertreten der Staat und die Gemeinde in
der Sorge um Bildungsstätten, Amtshäuser und Institute zur
Förderung von Wissenschaft und Kunst, des Staats- und
Rechtsgedankens, denen die Häuser dienen, und die sie schon