Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Initialen stammen jedoch aus späterer Zeit. Der Codex war Eigentum des Gian Galeazzo Vis- 
conti, dessen Wappen sich auf Blatt 26 r. befindet, und ging dann in den Besitz der Certosa von 
Pavia über. 
Erläutert von Carta (63, S. 30—36) und Gnoli (130, S. 10—11). 
Anovelo da Imbonate 
Lombardischer Miniaturmaler, tätig Ende 14. Jahrhundert 
211 MESSBUCH, „MISSALE“ 
Pergament-Codex, 15. Jahrh., 26,5X39, Bl. 318, moderner Seideneinband 
Mailand, Basilica di S. Ambrogio 
Der Codex wurde vor 1395 geschrieben und ist ein Geschenk des Gian Galeazzo Visconti an 
die Kirche S. Ambrozio, wo der Herzog gekrönt wurde. Unter einer Maiestas Domini findet 
sich die Unterschrift des Anovelo da Imbonate, eines lombardischen Miniaturenmalers, der 
gegen Ende des 14. und zu Anfang des 15. Jahrhunderts wirkte und von dem auch ein anderes 
hier ausgestelltes Meßbuch des Mailänder Doms stammt (siehe Nr. 212). In den größeren 
Miniaturen des Codex, z. B. in denen, welche die Krönung des Herzogs darstellen, zeigt sich 
der ausgeprägte Farbensinn wie auch der besondere ornamentale Geschmack des Künstlers 
(Toesca, 307, S. 326). 
212 MESSBUCH, „MISSALE AMBROSIANUM“ 
Pergament-Codex aus dem Jahre 1402 26,5 X 39,5, in Samt gebunden 
Mailand, Biblioteca del Capitolo Metropolitano. D.I.2 
Auf dem vorletzten Blatt findet sich eine lange Notiz, in welcher der Preis des Codex spezifi- 
ziert und der Name des Anovelo da Imbonate als Illustrator erwähnt wird. 
Bei der Kreuzigungsdarstellung bemerkt Toesca den heftigen, aber nicht sehr gelungenen 
Ausdruck im Körper Christi und lobt dagegen das Bildnis des alten „Canevarius‘“ oder Almo- 
siers der Kirche S. Tecla, für den der Codex angefertigt wurde; vermutlich stammt dieses 
Bild von anderer Hand (Toesca, 307, 8. 328 usf.; id., 306, S. 196). D’Ancona übersieht in 
diesen Miniaturen keineswegs die mangelnde Präzision der Zeichnung, schätzt aber das Kolo- 
ristische und den ornamentalen Geschmack, besonders in den Hintergründen, die geradezu an 
die zeitgenössische französische Kunst anklingen (Adeschlimann, 1, 5. 9}. 
Anovelo da Imbonate zugeschrieben 
213 MESSBUCH, „MISSALE AMBROSIANUM“ 
Pergament-Codex gegen Ende des 14. Jahrh. 24,8X35, Bl. 307, Pappeinband mit Lederrücken 
Mailand, Biblioteca Ambrosiana. E. 18 Inf. 
Sehr feine Miniaturen im gotischen Geschmack und mit Anklängen an den Ausdruck fran- 
zösischer Kunst. Sie werden Anovelo da Imbonate zugeschrieben (D’Ancona, 77, 8.62). Auf 
123
	        
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