Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Bildnissen und vor allem in den Heiligenbildern kristallisiert sich seine sanfte und 
gewissenhafte Art zu einem wohlkomponierten Bildganzen, dessen angenehme Schemati- 
sierung wohl gelegentlich etwas eintönig und begrenzt ist. 
629 BILDNIS EINES JÜNGLINGS 
Holz 34 X 44 
Früher Sammlung Gualino, heute Depositum in der Pinacoteca di Brera in Mailand 
Vortreffliches Bild aus der Frühzeit des Künstlers, welches er augenscheinlich unter dem 
Einfluß seines bedeutenden Mitschülers Leonardo malte. Lionello Venturi (321, Tafel 25) hebt 
Beziehungen zur Kunst Leonardos besonders in der feinen Hell-Dunkel-Modellierung der Hände 
hervor, aber auch in der dunklen Laubmasse, die das Gesicht umrahmt und vom hellen Land- 
schaftshintergrund abhebt, ähnlich wie in der Leonardo zugeschriebenen Ginevra Beneci der 
Sammlung Liechtenstein, mit welcher zusammen das Bild, auch in Bezug auf das Format, ein 
ideales Paar bildet. Stilähnlichkeiten finden sich auch in Lorenzo di Credis Bildnis einer jungen 
Frau in der Sammlung De Wolfe Brixey in New York. 
Ausgestellt an der Leonardo-Ausstellung in Mailand 1939 (353, 8. 200). 
Vitale da Bologna 
Vitale dagli Equi, genannt Vitale da Bologna, wurde um das Jahr 1300 in Bologna 
geboren und starb dort zwischen 1359 und 1369. Außer in seiner Geburtsstadt 
arbeitete er u. a. in Ferrara, Udine und Pomposa. Er ist der Begründer der Bologneser 
Malerschule des 14. Jahrhunderts. Seine Kunst, die sich heute bei der Kritik erneuter 
Wertschätzung erfreut, erwuchs auf dem Fundament einer Bildung von ausgesprochenem 
„Po-Ebene“-Charakter, die dem Einströmen von Stil-Elementen aus dem byzantinischen 
Osten und dem französischen Westen gleichzeitig offen steht. Der schwungvolle Lyrismus 
gotischer Prägung, der seine ersten Werke kennzeichnet, weicht später einer überlegenen 
Synthese von bewußter linearer Abstraktion und volkstümlicher Natürlichkeit, die sich 
nacheinander von toskanischen, venezianischen und riminesischen Vorbildern nährt und 
an ihnen fortentwickelt, 
Von Vitale nimmt eine besondere Richtung von Gotik ihren Ausgang, die von verwandten 
Strömungen in Florenz und Siena deutlich zu unterscheiden ist. An sie knüpfen die 
Meister der Po-Ebene von Tommaso da Modena bis Altichiero an, und sie klingt zuletzt in 
der spätgotischen Kunst eines Gentile da Fabriano und eines Pisanello folgerichtig aus. 
630 MADONNA MIT DEM KINDE ZWISCHEN DER HEILIGEN KATHARINA 
UND DER HEILIGEN AGNES 
Holz 22X 32 
Mailand, Museo Poldi Pezzoli, Nr. 594 
Vormals dem aus den Marken stammenden Allegretto Nuzi zugeschrieben, ist dies Bild von 
Sandberg Vavalä (287, S. 476) als ein Werk Vitales erkannt worden. E. Longhi (183, S. 116), 
9294.
	        
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