Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

New Haven, abzuleiten ist, erinnert der Madonnentypus, wie 4. Venturi (311, VII, I. Teil, 
S. 319) bemerkt, eher an die Kunst Antonio Vivarinis, mit dem er die Liebe für das durch- 
sichtige Inkarnat, das wie Rosawachs wirkt, gemeinsam hat, und die holdselige, königliche 
Haltung der Maria. 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 40 (345, 8. 49). 
637 VERKÜNDIGUNG. IN DER PREDELLA MARIENLEGENDEN UND DIE 
GRÜNDUNG DER KIRCHE DER MADONNA DELLA NEVE 
Zwei Tafeln, je 98 X 219. Predella 40 x 196 
Brescia, Chiesa di S. Alessandro 
Nach der Tradition Fra Angelico gegeben. Morelli (219, S. 270) erkannte als erster darin ein 
Werk des Jacopo Bellini und wurde von den nachfolgenden Forschern darin unterstützt. Eine 
Uebersicht der Forschungsergebnisse bei Morassi (216, 8.59 ff.). Die reizvolle erzählende 
Predella von weniger hoher malerischer Qualität und mit teilweiser VUebermalung ist von der 
Hand eines Schülers nach den bekannten Zeichnungen des Jacopo. Anhand der Zahlungs- 
quittungen kann das Bild um 1444 datiert werden. 
Die oberen Tafeln scheinen etwas früher entstanden zu sein und sind — vor allem in den 
schlanken, biegsamen Figuren — in den wellenlinigen Falten und in dem prunkvollen Reichtum 
der Stoffe und Vergoldungen mit der Kunst des Gentile da Fabriano aufs engste verwandt. 
Jacopos Eigenart zeigt sich wiederum in Lichtakzenten, in den goldenen Punkten und Strichen 
und in der zarten Behandlung des Inkarnats. 
Ausgestellt 1946 an der Ausstellung Malerei in Brescia vom 13. zum 19. Jahrhundert als Nr. 9 
(243, 8.22). 
Antonio Vivarini 
Geboren in Murano gegen 1415, gestorben in Venedig zwischen 1476 und 1485, Ungefähr 
ein Jahrzehnt lang arbeitete er gemeinsam mit seinem Schwager Giovanni d’Alemagna 
und später mit seinem Bruder Bartolomeo. Gegenüber den neuen Strömungen des Jahr- 
hunderts nahm er eine Stellung ein, die sich etwa mit derjenigen des Masolino in der 
Toskana vergleichen läßt, den er vermutlich auch in Venedig kennengelernt hat. Er schloß 
sich der lokalen Tradition eines Jacobello del Fiore und Giambono an und entwickelte 
aus der blühenden Spätgotik dieser beiden einen ruhigen und liebenswürdigen Stil von 
guter kompositioneller Haltung. 
6558 MARIA MIT DEM KIND 
Von Holz auf Leinwand übertragen, gewölbt, 30X 52 
Mailand, Sammlung Ing. Giuseppe Speroni 
Früher in der Sammlung Cologna in Mailand. Einst dem Antonio da Negroponte zugeschrieben, 
als Jugendwerk des Antonio Vivarini von F. Wittgens (329, S. 213—14) erkannt. Es ist eine 
kleinere, intimere Variante dieses, dem Maler besonders teuren Motivs. 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 33 (345, 8.47). 
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