Kreis des Squarcione
6145 ENGEL MIT DEN WERKZEUGEN DER PASSION
Holz 21X 53
Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Nr. 127
Zusammen mit dem folgenden Täfelchen (siehe Nr. 646) von Toesca (307, S. 576) einem dem
Benedetto Bembo nahestehenden lombardisch-venezianischen Meister zugeteilt. Auch A. Ven-
turı (318, 8. 11) erblickt in den beiden Gemälden überzeugende Beispiele für die künstlerischen
Wechselwirkungen, die zu jener Zeit zwischen Venezien und der Lombardei hin und her gingen.
Er bringt sie in Beziehung zu den Amoretten-Fresken im Schloß von Torchiara, bemerkt aber
auch gewisse Aehnlichkeiten mit den Zeichnungen des Jacopo Bellini. R. Longhi (179, 8.87)
nimmt seinerseits an, es handle sich um Teile eines auseinandergenommenen Altarbilds, das
von ausgesprochen paduanischem Geist erfüllt und der Manier des Francesco Squareione
(1397—1468), wie sie sich in seinem — heute im städtischen Museum von Padua befindlichen
— Polyptychon De Lazara bekundet, am nächsten verwandt sei.
Die Kunst des als Begründer der paduanischen Schule geltenden Squarecione ist das Ergebnis
einer noch vielfach gotisierenden Verarbeitung von Stilelementen, die einerseits von Antonio
Vivarini, anderseits von den in Venezien wirkenden großen toskanischen Meistern des Quattro-
cento — Donatello, Paolo Uecello, Filippo Lippi -— abgeleitet sind.
646 ENGEL MIT DEN WERKZEUGEN DER PASSION
Holz 21X53
Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Nr. 128
Siehe die vorhergehende Nummer.
Giorgio Chiulinovitch, genannt Lo Schiavone
Maler, geboren um 1434 in Scardona in Dalmatien, gestorben 1504 oder 1505. Er war
Gehilfe des Squarcione und Mitschüler des Marco Zoppo, von dem er einige Stil-Elemente
übernahm; in Padua ließ er auch Werke Fra Filippo Irippis und Donatellos auf sich
wirken.
Seine von einem ausgesprochen ornamentalen Geschmack geleitete Kunst stellt innerhalb
des Squarcione-Kreises die noch am stärksten von der Gotik her bestimmte Richtung dar.
547 DER HEILIGE HIERONYMUS
Holz 40X119
Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Lochis, Nr. 177
Zusammen mit dem Heiligen Alexius (siehe Nr. 648) gehört dies Bild sicher zu einem Polyp-
tychon. Ursprünglich Mantegna zugeschrieben, wurde es von Venturi (311, VIL. Teil, III,
S. 26) für ein Werk aus der Frühzeit des Marco Zoppo gehalten. Der Name Schiavone wurde
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