Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Bernardino Butinone 
Lombardischer Maler, geboren um 1450 in Treviglio, erwähnt bis 1507. Gehört dem Kreis 
des Foppa an, mit dessen Stil er seine eigene nervöse Schärfe der Modellierung, die 
wiederum etwas von der Schule von Ferrara an sich hat, verband. 
Durch die Zusammenarbeit mit Zenale weitete sich sein künstlerischer Horizont, milderten 
sich die Härten seiner Formen und hellten sich seine Farben auf. 
670 BEWEINUNG CHRISTI 
AUFERSTEHUNG 
Zwei Tafeln, je 22X25 
Mailand, Sammlung Comm. Aldo Crespi 
Predellenfragmente in gemeinsamem Rahmen, die Salmi (283, S. 357) in Beziehung bringt 
zu einer Serie anderer Tafeln des Butinone in der National Gallery in London, im Museo 
Civico in Pavia, in der Accademia Carrara in Bergamo, im Institute of Fine Arts in Chicago, 
in der Sammlung Borromeo und in anderen Privatsammlungen. In der Auferstehung ist die 
Verwandtschaft mit Mantegnas Predellenbildern vom S. Zeno-Altar im Museum von Tours 
evident (1459). Doch scheinen diese mageren, hart modellierten und mit übertriebener Expres- 
sivität geladenen Figürchen mehr mit der Schule des Crivelli und des Tura als mit Mantegna 
zu tun zu haben. 
In Anbetracht der vorwiegend paduanischen Prägung sind diese beiden Stücke zeitlich vor 
das Polyptychon von Treviglio anzusetzen. 
671 KLEINES TABERNAKEL MIT GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN JESU 
NEBST DEM JÜNGSTEN GERICHT 
Holz 74X34 
Mailand, Civico Museo d’arte del Castello Sforzesco 
Besteht aus einem in sechs Teile geteilten Viereck, das von einer Lünette bekrönt ist und aus 
zwei Seitenflügeln, von denen ein jeder drei Felder hat. Früher in der Sammlung Crespi 
Morbio. Durch Malaguzzi Valeri (196, S. 38—39) dem Butinone zugeschrieben; Salmi hält 
es für eine Werkstattarbeit aus der Spätzeit des Meisters (283, S. 426). 
Das Werk, das kompositionell und ikonographisch die anderswo von Butinone gemalten Auf- 
gaben variiert, ist von besonderem Interesse wegen seinem nordischen Einschlag, der sich vor 
allem in der fließenden Bewegung und in der Intensität der weißlichen Lichter offenbart. 
Bernardo Zenale 
Maler und Architekt, geboren 1436 in Treviglio, gestorben 1526. Schüler des Foppa. 
Stärker als irgendein anderer lombardischer Maler erlebte er das Vorbild des Bramante 
und gewann den Sinn für das Großmenschliche im Architektonischen sowohl wie im 
Figürlichen. Im Gegensatz zu Butinone, mit dem er in jahrelanger Mitarbeit verbunden 
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