Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

des Raumes und in der Pracht der Gewandung der Heiligen sichtbar sind. Die Erscheinung der 
Heiligen selbst erinnert, wie F. Wittgens bemerkt (335, Tafel 38), an die stillen Jungfrauen- 
gestalten des Monastero Maggiore. Eine verwandte Darstellung desselben Gegenstands befindet 
sich in der Sammlung Jacobs in Baltimore. 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 319 (345, S. 186) 
und an der Ausstellung Italienischer Kunst in Paris 1935 als Nr. 267 (346, S. 122). 
Gaudenzio Ferrari 
Geboren in Valduggia (Piemont) um 1470, gestorben. 1546 in Mailand. Bildete sich in 
Mailand bei Gottardo Scotti aus, übernahm aber die stilistische Ausdrucksweise des 
Bramantino und wurde bald von der Kunst Leonardos angezogen. In der ersten Periode, 
die in die Zeit der großen Fresken von Santa Maria delle Grazie und des Sacro Monte 
di Varallo fällt, ist sein Schaffen durch phantasievollen Ueberschwang der Formen 
gekennzeichnet. In einer zweiten Periode verfeinert sich sein Stil, hauptsächlich was die 
Farbe betrifft, und nähert sich Leonardo und Lwuini. In der letzten mailändischen Zeit 
tritt ein allmähliches Nachlassen der Inspiration ein. 
Er war der Lehrer des Bernardo Lanino, übte aber auch einen beträchtlichen Einfluß 
auf die Bildung des lombardischen Manierismus aus, der durch das Triumvirat Procaccini, 
Cerano, Morazzone bezeichnet ist. 
720 MARIA MIT KIND UND DIE HEILIGEN JOSEF UND JOACHIM 
Holz 78X 128,5 
Isola Bella, Sammlung des Fürsten Borromeo 
Mit dem Heiligen Sebastian der gleichen Sammlung gehörte es zu einem Polyptychon, das, 
nach Grassi (141, S. 9) zwischen 1520—30 entstanden ist, d.h. vor den Fresken in S. Cristo- 
foro in Vereelli, 
In der breiten Entfaltung der Drapierungen gewahrt man einen Reflex von Bramantino, 
während die Zartheit gewisser Einzelheiten und die liebevolle Haltung der Madonna eher an 
Luini gemahnen. 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr. 331 (345, S. 191) 
und 1939 an der Leonardo-Ausstellung in Mailand (353, S. 101). 
Raffaello Santi 
Maler und Architekt, geboren 1483 in Urbino, gestorben 1520 in Rom. Nach erstem 
künstlerischem Unterricht beim Vater, Giovanni Santi, den er mit 12 Jahren werlor, 
hielt sich der junge Raffael zunächst an Timoteo Viti, bis er 1500 nach Perugia in die 
Werkstatt Peruginos kam, der seine erste Schaffenszeit entscheidend bestimmte. Vier 
Jahre später lernte er in Florenz die weiche Helldunkel-Malerei Leonardos und den groß 
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