Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

der Unterschied wurde durch die polychrome Haartracht verdeckt. Die eisernen Verbindungs- 
stifte zwischen Schädel und Hals sind noch erhalten. 
Abgesehen von einigen leichten Ritzungen, ist die Oberfläche der Skulptur gut erhalten. In 
dem ovalen Gesicht sind die Wangen etwas in die Länge gezogen, infolge der archaischen 
Gewohnheit, die Backenknochen hochzustellen; niedrige Stirn, große Augen, kleiner, voller 
Mund über festem, eckigem Kinn. Die leeren Augenhöhlen müssen Augäpfel aus Email oder 
Quarz enthalten haben, die von der dunkeln Iris belebt wurden und beschattet waren von aus- 
gezackten Metallplättchen, welche die Augenwimpern darstellten. Breite untere Kinnlade, 
zartes, anliegendes Ohr, kräftiger Hals. Kurze, schematische Locken in Schuppenform; die 
Siegerbinde (Lemniskos) umgibt das Haupt. Bei außerordentlicher Einfachheit bereits 
nüancenreiche Formgebung. 
Gute Vergleiche hat Albizzati (5, 8.317) gemacht: mit dem Harmodios der Gruppe von 
Neapel (deren Original 477 v. Chr. entstanden ist) und mit dem Herakles aus der Metope des 
Heratempels in Selinunt sowie mit Statuen aus dem Peloponnes; er schreibt den Kopf von 
Como dem Uebergangsstil ums Jahr 470 v. Chr. zu. 
Griechisch, 5. Jahrhundert v. Chr. 
ARCHAISCHER KOPF EINES ATHLETEN 
Pentelischer Marmor, Höhe 25 
Brescia, Civico Museo Romano 
Der Kopf von schönem Oval hat eine abgebrochene Nase und weist einige moderne Schäden 
auf: Risse an einem Ohr, an der Oberlippe, in den Haaren, barbarische Schnitte am Hals und 
kleinere Schrammen. 
Der Kopf wurde als Teil einer Statue in ganzer Figur geschaffen: Epoche und Typus er- 
lauben keine andere Deutung. 
Kleiner Mund, Augen mit vollem Augapfel, in genau gezeichnetem Profil, kleine, anliegende 
Ohren, Die am Rande leicht gehobenen Haare, welche in zwei Teilen über die Stirne fallen, 
sind wie flache Flämmchen behandelt und von einer Siegerbinde (Lemniskos) umgeben. 
Nüancenreiche Modellierung in den zarten Uebergängen der Flächen. Gefühl für knapp um- 
rissene Plastizität. 
Furtwängler (117, S. 350) hält das Werk für eine gute Kopie einer Jugendarbeit Myrons, 
Arndt (Einzelaufnahmen 197—199) glaubt an ein Original. Die Herkunft ist unbekannt. 
Siehe Museo Bresciano (356, S. 158) , Dütschke (90, S. 336). 
Griechische Kopie nach einem Original von Kalamis 
. KOPF DER SOSANDRA 
Griechischer Marmor, Höhe 23 
Pavia, Archäologisches Kabinett der Universität 
Verschleierter Frauenkopf von unbekannter Herkunft. Abgebrochene Nase, verschiedene 
Ritze; es fehlen die Zipfel des Schleiers, die vorn am Hals herunterhingen. Nach links vorn 
vorgeneigt, zeigt der Kopf die der griechischen Kunst eigene, charakteristische Asymmetrie, 
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