Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Vordere Tafel: Hyppolitos, nackt, mit Sandalen und Lanze, liest von einer Schreibtafel 
Phaedra Gedichte vor, während Cupido mit der Fackel ihre Liebe entzündet und der Hund zu ihr 
aufblickt. Hintere Tafel: Diana liebkost Virbius oder Luna Endymion, während Cupido beide 
krönt. In beiden Tafeln gleiche Architektur, ähnlich derjenigen des anonymen Consulardiptychon 
von Monza. Metallrahmen des 18. Jahrhunderts. Die ikonographische Deutung dieses Diptychons, 
das von Wieseler (328, I) und von Meyer (206, Nr. 57) ausführlich beschrieben wurde, ist 
traditionell. 
Eines der seltenen Liebesdiptychen der Zeit, ausgezeichnet erhalten. Die Datierung ist durch 
Stil und Technik und besonders durch die Formen der prächtigen Friese gesichert (Cabrol, 
53, IV, S. 1141). Volbach (325, Nr. 27) bemerkt richtig, daß alle profanen Diptychen durch die 
spätantike Plastik stark beeinflußt sind, möglicherweise auch durch alexandrinische Metall- 
arbeiten. 
Zuerst im Besitz des Kardinals Querini, dann in der Bibliothek Queriniana (1755), von dort 
ins Museo Cristiano. Ausgestellt 1930 in London (345, Nr. 718 b) und in Luzern 1946 (Kat. 
Nr. 212). 
Römisch, 1. Hälfte 5. Jahrhundert n. Chr. 
51 DIPTYCHON DER LAMPADIER 
Elfenbeintäfelchen, Rückseite eines Diptychons, 11 X 29 
Brescia, Civico Museo Cristiano 
In der Ehrenloge des Zirkus thront der Veranstalter der Spiele zwischen zwei Begleitern in 
der Toga. Er trägt den Triumphal-Ornat mit Zepter und Mappa. Der Name seiner Familie 
steht oben in römischen Maiuskeln (LA) MPADIORUM. Die Arena ist nach römischem Brauch 
in der Mitte geteilt durch die mit Trophäen geschmückte Spina, um deren Endpunkte (metae) 
die vier Viergespanne in vollem Lauf ziehen. 
Wahrscheinlich römisches Werk, aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr., großartig in 
den Formen, lebendig in der Bewegung, raffiniert in der Technik. Delbrueck (81, Nr. 56) weist 
auf die Züge orientalischen, wahrscheinlich syrischen Einflusses hin, wie er sich nach 410 in 
Rom bemerkbar machte. 
Auf dem leicht gewölhten Täfelchen Reste von Farbspuren; Löcher, die auf spätere Ver- 
wendung als Buchdeckel hindeuten. 1750 im Besitz des Kardinals Querini, gelangte es nach 
dessen Tod 1755 in die Bibliothek Querini und von dort ins Museo Cristiano. 
Ausgestellt 1946 an der Ambrosiana-Ausstellung in Luzern als Nr. 214. 
Syrisch, 5. Jahrhundert n. Chr. 
52 DIPTYCHON MIT DEN MARIEN AM GRABE 
Elfenhein 30,7 X 13.4 
Mailand, Civico Museo d’Arte del Castello Sforzesco 
Einzige Tafel eines in zwei Felder gegliederten Diptychons. Im oberen Feld die Darstellung 
der über die Auferstehung Christi entsetzten Soldaten am Grabe. Dieses selbst ist ein Rund- 
bau mit Rundbogenfenstern. Das Dach hat fünf Reihen gebogener Ziegelsteine und einen 
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